Telekom spendiert Training für Mathelehrer

Die Deutsche-Telekom- Stiftung will ein Nationales Zentrum für Lehrerbildung einrichten. Fünf Millionen Euro sollen in den nächsten fünf Jahren investiert werden. 25 Hochschulen haben Anträge eingereicht.

 Unterrichtsstunde: Die Telekom-Stiftung will die Ausbildung von Mathelehrern fördern.

Unterrichtsstunde: Die Telekom-Stiftung will die Ausbildung von Mathelehrern fördern.

Foto: pa

Bonn. Die Deutsche-Telekom- Stiftung will ein Nationales Zentrum für Lehrerbildung einrichten. Fünf Millionen Euro sollen in den nächsten fünf Jahren investiert werden. 25 Hochschulen haben Anträge eingereicht.

Im Frühsommer soll die Entscheidung fallen, wer den Zuschlag bekommt. "Ziel ist es, die Kompetenzen von Lehrkräften in Deutschland zu stärken", sagte Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Stiftung. Die Arbeit des Zentrums konzentriere sich auf Mathematik, da solide Kenntnisse in diesem Fach auch die Basis für den Kompetenzerwerb in Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind.

Info Weitere Informationen unter www.telekom-stiftung.de"Gerade in diesem Bereich braucht Deutschland verstärkt Fachkräfte", so der Geschäftsführer. Es gehe nun darum, den verschiedenen Initiativen der 16 Bundesländer in der Lehrerbildung ein gemeinsames Dach zu geben. Diese Aufgabe soll das Nationale Zentrum für Lehrerbildung erfüllen. "Es handelt sich dabei um einen Leuchtturm, der auf einem sehr hohen Niveau die Fort- und Weiterbildung für Mathematiklehrer betreibt", ist Winter überzeugt.

Die Ausbildung der Mathematiklehrer in Deutschland sei gut, aber es gebe Optimierungspotenzial. "In diesem für die Zukunft Deutschlands so wichtigen Bereich sollte man vor allem bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Grund-, Haupt- und Realschullehrern weitere Verbesserungen vorantreiben", sagte der Geschäftsführer. In diesen Schulformen werde sehr viel fachfremd unterrichtet. Den Lehrkräften fehle häufig eine gründliche fachmathematische beziehungsweise fachdidaktische Ausbildung.

"Gerade hier ist die Fort- und Weiterbildung sehr wichtig", sagte Winter. "Wir haben auch die Lehrkräfte im Fokus, die andere Pädagogen fortbilden und damit Multiplikatoren sind." Das Zentrum werde Schulungen durchführen, neue Formen der Fort- und Weiterbildung erproben, Informationsmaterial bereitstellen und eine Internetseite schalten. "Ziel ist, dass Lehrerinnen und Lehrer nach der Weiterbildung mit Begeisterung und neuen Ideen Mathematik vermitteln", berichtet der Geschäftsführer. "Dann springt auch der Funke auf die Schüler über."

Durch Bachelor und Master sei vieles besser geworden. Dazu gehörten etwa auch eine straffere Ausbildung der Pädagogen und eine Stärkung der Didaktik. "Allerdings gibt es auch in Nordrhein-Westfalen qualitativ noch große Unterschiede", sagte Winter. "Hier soll das Lehrerbildungszentrum ansetzen und zu mehr Qualität führen - aber bundesweit." Die Universität Bonn führt ab dem Wintersemester 2011/2012 wieder das Lehramt ein. "Es freut uns sehr, dass sie sich wieder dem wichtigen Thema Lehrerausbildung widmet", sagte Winter.

Viele Hochschulen hätten erkannt, dass die Lehrerausbildung schon aus egoistischen Interessen wichtig ist. "Denn ohne gute Lehrer gibt es keine guten Studierenden", bringt es der Geschäftsführer auf den Punkt. In Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) klappe an vielen Hochschulen die Verzahnung von Erziehungs- und Fachwissenschaften mit der Fachdidaktik nicht so gut. "Darauf sollte die Universität Bonn achten", sagte Winter. "Es kommt zum Beispiel sehr auf die Grundausstattung mit Fachdidaktik-Professuren an." Ein guter Ansatz sei das geplante Zentrum für Lehrerbildung an der Universität Bonn.

"Das ist eine Struktur, die erfahrungsgemäß die Stellung der Lehramtsausbildung in der Hochschule stärkt." Die Investitionen von fünf Millionen Euro reichten für den Aufbau des Nationalen Zentrums aus. "Wir sind mit dem Ländern im Gespräch, wie es sich über den Förderzeitraum von fünf Jahren hinaus finanzieren lässt." Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern - etwa Großbritannien, Österreich und Schweden - zeigten, dass ein solches nationales Zentrum die Lehrerbildung wirklich nach vorne bringe.

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