Konsequenzen für Europa möglich Warum heilt die Ozonschicht nicht?

Bonn · Ozonschicht: Illegale Chlor-Emissionen und überraschende Effekte des Klimawandels stören die erhofften Heilungsprozesse über der Antarktis. Nun ist auch die Stratosphäre über der Arktis betroffen. Eine Spurensuche.

 Die Jahre 2006 (links) und 2013 im Vergleich: Das Ozonloch über dem Südpol erreicht jedes Jahr eine andere Größe. Blaue und violette Farben zeigen an, wie gering der Schutzfilter (Ozonschicht) gegen die hautkrebsauslösende UV-Strahlen ist.

Die Jahre 2006 (links) und 2013 im Vergleich: Das Ozonloch über dem Südpol erreicht jedes Jahr eine andere Größe. Blaue und violette Farben zeigen an, wie gering der Schutzfilter (Ozonschicht) gegen die hautkrebsauslösende UV-Strahlen ist.

Foto: picture alliance / dpa/NASA

Als der Brite Joe Farman und der Japaner Sui Chubachi getrennt voneinander 1979 und 1980 in der Antarktis desaströs geringe Ozonwerte um 180 Dobson-Einheiten (DU) messen, behalten sie das für sich. Sie glauben an eine falsche Messung (normal sind 300 DU oder mehr) oder an nicht korrekt geeichte Instrumente. Sie wollen sich nicht blamieren, schließlich hat der seit 1978 um die Erde rotierende Nasa-Satellit Nimbus-7 auch keine auffälligen Ozonwerte gemeldet. Erst 1985 veröffentlicht Farman im Magazin Nature seine Entdeckung. Die Nasa hingegen gesteht später ein, dass ihre Nimbus-7-Software falsch programmiert war: Extremwerte landeten als angebliche „Messfehler“ im Datenmülleimer.