Bilanz des Weltklimagipfels in Glasgow 1,5 Grad-Grenze ist ein unrealistisches Ziel geworden

Analyse | Bonn · Nicht erst auf dem 26. Weltklimagipfel wurde deutlich, dass das proklamierte 1,5-Grad-Ziel eigentlich außer Reichweite liegt. Wie kam es überhaupt in die Welt? Und wie viel Realitätsferne können wir uns noch wie lange leisten?

  Protest am George Square in Glasgow:    Das Schneckentempo im Weltklimaschutz-Einigungsprozess ist schwer zu ertragen.

Protest am George Square in Glasgow: Das Schneckentempo im Weltklimaschutz-Einigungsprozess ist schwer zu ertragen.

Foto: AFP/PAUL ELLIS

Dieses 1,5-Grad-Ziel spukt weiter als Ultima ratio durch alle Köpfe. Nicht nur durch rund 25.000 Denkorgane in Glasgow, auch außerhalb der 26. UN-Weltklima-Konferenz. Überall wissen die Menschen oder haben davon gehört: Wärmer als 1,5 Grad Celsius darf es gegenüber vorindustrieller Zeit nicht werden, damit die Folgen über alle Breiten- und Längengrade hinweg halbwegs erträglich und beherrschbar bleiben. Jahrzehntelang war von zwei Grad die Rede, nun geht es um 1,5 Grad. Was hat es genau damit auf sich? Warum wurde das Ziel um 0,5 Grad Celsius gesenkt? Genau genommen mit dem Pariser Klimaabkommen 2015. Und ist das überhaupt noch zu schaffen? Oder liegen 1,5 Grad bereits außerhalb der erreichbaren Wirklichkeit?