Alles nur Greenwashing? Wie vertrauenswürdig sind Labels wie „klimaneutral“ wirklich?

Analyse | Bonn · Ob Supermarkt, Firmen oder Staaten: Alle nutzen und profitieren von nicht definierten Schlagworten wie „klimaneutral“ oder „treibhausgasneutral“. Der laxe Sprachgebrauch führt die Menschen in die Irre.

Aufmerksamkeitsevent: Lufthansa Cargo und der Logistikdienstleister DB Schenker Cargo organisierten 2020 den weltweit ersten „klimaneutralen Frachtflug“. Der primär aus Lebensmittelresten hergestellte Biosprit war rund fünfmal teurer als herkömmliches Kerosin.

Aufmerksamkeitsevent: Lufthansa Cargo und der Logistikdienstleister DB Schenker Cargo organisierten 2020 den weltweit ersten „klimaneutralen Frachtflug“. Der primär aus Lebensmittelresten hergestellte Biosprit war rund fünfmal teurer als herkömmliches Kerosin.

Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert

Manchmal wagte sich sogar Angela Merkel, die immer mehr Politikerin als Physikerin war, aus der Deckung und formulierte riskante Nebensätze, wie beim Petersberger Klimadialog 2019. Dort erklärte die Bundeskanzlerin, warum Deutschland sich noch nicht der Initiative von Frankreichs Emmanuel Macron angeschlossen habe, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Der Nebensatz: Klimaneutral bedeute ja nicht, dass gar keine Treibhausgase mehr ausgestoßen werden dürften, sondern dass man deren Ausstoß ausgleichen müsse – durch Aufforstung oder Speicherung.