Nobelpreise für Frieden und Chemie Zwei Bausteine im Kampf gegen den Welthunger

Bonn · Zwei der 2020er-Nobelpreise haben mit dem Welthunger zu tun. Der Friedenspreis ging ans UN-Welternährungsprogramm, das seit Jahren oft der einzige „Kalorienhelfer“ in Krisengebieten ist. Der Chemiepreis ehrt zwei Forscherinnen, die mit der Gen-Schere ein Werkzeug in Bakterien fanden, das Pflanzen auch unter unwirtlichsten Bedingungen Essbares liefern lässt.

   Warten auf eine Mahlzeit:   Hunger in Somalia  .

Warten auf eine Mahlzeit: Hunger in Somalia .

Foto: AFP/OTTO BAKANO

Physik, Chemie, Medizin, Literatur, Wirtschaft, Frieden – in jedem dieser Fachgebiete wird pro Jahr ein Nobelpreis verliehen, die weltweit renommierteste Auszeichnung. Diesmal (2020) gab es eine Schnittmenge zwischen Chemie und Frieden. Erst erhielten jene Forscher einen Nobelpreis zuerkannt, die möglicherweise ein Mittel gegen den Welthunger (und vieles mehr) gefunden haben – 48 Stunden später eine UN-Organisation, die seit 1961 konventionell gegen ihn ankämpft. Die potenziellen Lösungsfinder wären nach den Vorgaben des Preisstifters Alfred Nobel jene Forscher, die für die Menschheit „den größten Nutzen erbracht haben“, und – im Friedensteil – jene Person/Organisation, die „am meisten für die Verbrüderung der Völker und für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere (...) gewirkt hat“. In vier Worten: Hunger gefährdet den Frieden.