Schützenfest in Ahrweiler Nils Hermann ist der neue König der Aloisius-Jugend
AHRWEILER · Wegen des Schützenfestes der Aloisius-Jugend kehrten die Ursulinen für eine Weile zurück auf den Calvarienberg. Im Klosterhof stand traditionell die Parade an.
Das Aloisiusfest bildet traditionell den Abschluss der Ahrweiler Schützenfestwochen. Am Wochenende fand das Fest der jüngsten der drei Ahrweiler Schützengesellschaften statt. Höhepunkt war dabei zweifelsfrei das Wettschießen um die Königswürde am Samstagmittag.
Auf dem Hof der Aloisiusschule traten zwei Jungs aus dem Tambourcorps der Alosius-Jugend gegeneinander an: Tambourmajor Nils Hermann und Flötist Kilian Mausberg. Der hölzerne Vogel kassierte Treffer um Treffer und geriet ein ums andere Mal kräftig ins Wanken. Um 12.05 Uhr gab er auf, der 124. Schuss holte den Königsvogel von der Stange. Auf dem Schulhof sah man einen jubelnden Nils Hermann und einen tieftraurigen Kilian Mausberg. Der Tambourmajor hatte unter zwei gleichwertig guten Schützen am Ende das Glück auf seiner Seite. Der 13-jährige Schüler des Peter-Joerres-Gymnasiums erhielt unmittelbar nach seinem Königsschuss von Vorgänger Martin Graf die äußeren Zeichen der Königswürde, Kette und Zepter, und stand bereit, eine Fülle erster Gratulanten zu empfangen.
Der Samstag hatte für die Aloisius-Jugend in aller Frühe mit einem Weckzug und anschließendem Festgottesdienst in der Laurentiuskirche begonnen. Im Rahmen des Schulfestes der Grundschule fand dann das Königsvogelschießen statt, ehe die Jungs sich zum Umzug und der Präsentation ihrer neuen Majestät in die Altstadt Ahrweilers aufmachten. Wie bei allen Ahrweiler Schützengesellschaften ging es für die neue Majestät zu den Klängen von „Tochter Zion“ durchs Ahrtor, gleich dahinter warteten jede Menge Gratulanten. Es folgten die Vorstellungen bei Pastor und Bürgermeister sowie bei den Königen und Hauptleuten der beiden anderen Schützengesellschaften Ahrweilers. Den Tambourstab hatte übrigens gleich nach dem Königsschuss Jan Terporten übernommen.
Ein Festzug durch die gesamte Stadt
Am Nachmittag zogen die jungen Schützen dann zunächst feierlich durch die Stadt und zum Calvarienberg, wo im Klosterhof traditionell die Parade anstand. Eigens für dieses Ereignis waren die Ursulinen, vor denen die jungen Schützen bis zu deren Weggang im vergangenen Jahr paradierten, wieder auf den „Berg“ gekommen. Ein Zeichen, dass auch die Diskussion um die Suche nach einem anderen Ort für die Paraden zunächst auf Eis gelegt wird. „Solange wir auf dem Calvarienberg aufziehen können, wollen wir das auch machen“, machte der Vorsitzende Peter Terporten deutlich. Begonnen hatte das Aloisiusfest bereits am Freitag mit einem Zapfenstreich auf dem Ahrweiler Marktplatz. Beim abendlichen Festkommers sorgte das Aloisius-Tambourcorps für den musikalischen Auftakt. Im Mittelpunkt des Abends aber standen die Ehemaligen, allen voran die Jubilare. Sie kehren gerne zurück zu der Gesellschaft, bei der sie das Ahrweiler Schützenbrauchtum kennengelernt hatten. Viele von ihnen hatten im Anschluss eine schöne Zeit bei den Junggesellen-Schützen und sind heute Bürgerschützen.
Mit dabei: Willi Grohs, dem 1937 der Königsschuss gelang und der damit dienstältester Aloisiuskönig ist. Auch die Königsjubilare Rolf Letzel (1948), Gerd Nischalke (1978), Dennis Appel (1993) und Raphael Mausberg (2008) waren gekommen.
"Wo Welten sich begegnen"
Im Reigen der Festredner zog Dechant Jörg Meyrer unter dem Motto „Wo Welten sich begegnen“ einen Vergleich zwischen seinem jüngsten Besuch in Tansania und dem Aloisius-Schützenfest. An beiden Orten heiße es „Begegnung teilen.“
Ahrweinkönigin Annika Schooß kam nicht mit leeren Händen. Stolz präsentierte sie ein Kinderbuch, dass sie selbst als Grundschülerin in Ahrweiler beim Schüler-Wettschießen zum Aloisiusfest gewonnen hatte. Ortsvorsteher Peter Diewald dankte derweil der scheidenden Majestät Martin Graf mit der obligatorischen Urkunde der Stadt. Graf stellte der Festversammlung am Abend dann sein neues Königsschild vor und überreichte es der Aloisius-Jugend für die Königskette.