Eine Region atmet auf Nürburgring bleibt Formel-1-Rennstrecke

NÜRBURGRING · Die Entscheidung über die Ausrichtung des diesjährigen Formel-1-Rennens in Deutschland ist zu Gunsten der Region gefallen. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone bringt das Rennspektakel nun doch an den Nürburgring. Damit ist die lange Zeit der Unsicherheit über den Austragungsort der Königsklasse des Motorsports in Deutschland beendet.

 Alles klar am Nürburgring: Am 7. Juli startet dort nun doch das Formel-1-Rennen.

Alles klar am Nürburgring: Am 7. Juli startet dort nun doch das Formel-1-Rennen.

Foto: dpa

Experten rechnen mit Umsätzen von 60 Millionen Euro, die mit dem Rennen in der Region generiert werden. Neben dem Nürburgring hatte sich auch der Hockenheimring zur Ausrichtung des Rennens bereit erklärt, falls die Veranstaltung nicht am Nürburgring hätte stattfinden können. Das Rennen findet am 7. Juli in der Eifel statt.

Die Austragung des Formel-1-Rennens lockt seit jeher viele Tausende Motorsportbegeisterte aus aller Welt in die Eifel. Allerdings gibt es unterschiedliche Aussagen darüber, wie viele Eintrittskarten in den vergangenen Jahren tatsächlich verkauft worden sind. Angeblich hat das Land in der Vergangenheit rund 13 Millionen Euro pro Formel-1-Rennen zugebuttert, um die Attraktion in der Eifel halten zu können.

[kein Linktext vorhanden]Landrat Jürgen Pföhler, seit einigen Jahren stets sehr wortkarg, wenn es um den Nürburgring geht, meinte: "Das Formel-1-Rennen bringt erneut wirtschaftliche Impulse für die Region und stärkt das Image des Nürburgrings. Der Nürburgring war und ist der bedeutendste Wirtschaftsmotor der strukturschwachen Eifel."

Von einem wichtigen Signal sprach der Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus, Andreas Wittpohl. "Wir sind sehr froh, endlich Planungssicherheit zu haben. Das Rennen ist für die Region von größter Bedeutung. Es gehen Impulse und Umsätze von ihm aus, die existenziell wichtig auch für das Ahrtal sind. Die Formel 1 ist ein Umsatzbringer. Ich habe heute die Hoteliers über die Entscheidung informiert.

Allen fiel ein Stein vom Herzen." Kai Richter, der gemeinsam mit Jörg Lindner in den vergangenen Jahren die Geschicke am Nürburgring lenkte, sich aber mit dem Land überwarf und schließlich zum Rückzug gezwungen wurde, erklärte: "Derzeit kann ich die Vorgänge nicht kommentieren, da gerichtliche Entscheidungen zu dem Vorgang ausstehen." Richter und Lindner hatten zugesichert bekommen, mit Ecclestone verhandeln zu dürfen. Die Gespräche führten jedoch zunächst nicht zu einem erfolgreichen Abschluss und galten vor einer Woche als gescheitert.

Der Adenauer Verbandsbürgermeister Hermann-Josef Romes sagte auf Anfrage: "Bei mir ist die Freude sehr groß nach all den negativen Schlagzeilen, die der Nürburgring in der jüngeren Vergangenheit gemacht hat. Die Entscheidung bedeutet einen großen Imagegewinn mit vielen positiven Folgewirkungen." Die Netto-Wertschöpfung siedelt Romes im zweistelligen Millionenbereich an.

Etwas Öl ins Feuer goss der Geschäftsführer, der am Ring angesiedelten OK Speed Marketing GmbH, Ossi Kragl, der zwar auch von einem Imagegewinn sprach und sich darüber freut, "dass der Nürburgring wieder international stattfindet". Er schränkte jedoch ein: "Mit Brot und Spielen löst man kein Insolvenzverfahren."

Die Vorbereitungen für den Ticketverkauf laufen nun an. Alle Informationen hierzu gibt es in Kürze auf der Website: www.nuerburgring.de. Tickets können voraussichtlich ab Anfang kommender Woche erworben werden.

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