"Onkel Wackelflügel" ließ Süßigkeiten vom Himmel über Berlin regnen

Plötzlich segelten Bonbons und Schokolade an kleinen Fallschirmen zu Boden. Der Pilot hatte sie aus dem Fenster geworfen. Unten warteten Kinder und sammelte die Leckereien auf.

 Zu Besuch in Berlin: Pilot Gail Halvorsen steht im Juni 2008 auf dem Vorfeld des Flughafens Tempelhof im Westteil der Stadt.

Zu Besuch in Berlin: Pilot Gail Halvorsen steht im Juni 2008 auf dem Vorfeld des Flughafens Tempelhof im Westteil der Stadt.

Foto: dpa

Das war nach dem Zweiten Weltkrieg in der deutschen Hauptstadt Berlin - vor etwa 70 Jahren. Den Krieg hatten die Deutschen angefangen. Als er endlich vorbei war, wurde die Kontrolle über Deutschland unter den Siegern aufgeteilt.

Schon bald stritten sie sich darum, wer wie viel Macht bekommen sollte. Auf der einen Seite standen USA, Frankreich und Großbritannien. Auf der anderen Seite war die Sowjetunion - ein riesiges Land, zu dem auch Russland gehörte.

Auch Berlin war aufgeteilt. Die Sowjetunion hatte den Osten, die anderen Länder den Westen der Stadt. Im Jahr 1948 sperrte die Sowjetunion Straßen, Flüsse und Eisenbahnlinien nach West-Berlin. Damit die Menschen dort nicht verhungerten, entschieden die anderen Länder: Wir bringen Lebensmittel mit dem Flugzeug dorthin. Diese Aktion ging als "Luftbrücke" in die Geschichte ein. Die Flugzeuge nannten die Berliner scherzhaft "Rosinenbomber".

Der Pilot mit den Süßigkeiten war Gail Halvorsen aus den USA. Damit die Kinder sein Flugzeug erkannten, soll er vorher immer die Flügel zum Wackeln gebracht haben. Bald nannte man ihn "Onkel Wackelflügel". Am Samstag wird er 95 Jahre alt.

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