Karneval Merten stellt 60 Jahre in Folge das Prinzenpaar

Bornheim-Merten · Die jetzt proklamierten Jubiläums-Regenten Susanne I. und Theo II. haben sich eine besondere Aktion überlegt

 Das sind die Mertener Tollitäten für die neue Session und die 60. der Dorfgemeinschaft in Folge: Prinz Theo II. Mandt mit Prinzessin Susanne I. Lang.

Das sind die Mertener Tollitäten für die neue Session und die 60. der Dorfgemeinschaft in Folge: Prinz Theo II. Mandt mit Prinzessin Susanne I. Lang.

Foto: Axel Vogel/Picasa

Piraten, Uniformen aller Arten und jede Menge Phantasiekostüme: In Merten übernahmen am Wochenende große und kleine Karnevalisten das Kommando. Schon am Samstag war das Festzelt am Heinrich-Böll-Platz rappelvoll, die Stimmung von Anfang an super. Vor Beginn der Sitzung wurde bereits kräftig geschunkelt und hier und da ein jecker Ohrwurm mitgesungen. „Wir haben Jahre darauf gewartet, endlich wieder Fastelovend zo fiere“, freute sich denn auch Josef Breuer als erster Vorsitzender der Dorfgemeinschaft bei der Proklamation der neuen Tollitäten Susanne I. (Lang) und Theo II. (Mandt). Sie sind die 60.Tollitäten der Dorfgemeinschaft und werden als solche in die Annalen der Dorfgeschichte eingehen.

Für den 56-jährigen Prinzen und seine drei Jahre jüngere Prinzessin erfüllt sich damit ein lange gehegter Traum. Theo Mandt wurde mit seinem Geburtstag am 11.11. das Karnevalsgen quasi in die Wege gelegt, auch seine Lebensgefährtin feiert von Kindesbein an jedes Jahr leidenschaftlich den Fastelovend. Das Paar, das sich 2007 bei einer Ü30-Party kennen- und lieben lernte, ist seit Jahren mit Begeisterung im Kegelclub „Jecke Knalköpp“ aktiv. Stolz sind Lang und Mandt denn auch darauf, dass sie die Jubiläumsregenten stellen dürfen und „die Dorfgemeinschaft uns das Vertrauen geschenkt hat“, sagte Theo II im besten Vürjebirchs-Platt.

Mit der Gründung der Dorfgemeinschaft 1961 stellten die KG „De Drügge“ und die Freiwillige Feuerwehr Merten mit Johannes I. und Sybille I. (Jonas) die ersten Tollitäten des Vorgebirgsdorfes. Seitdem gab es nicht eine Session ohne närrische Regenten. „Das ist selten“, stellte denn auch die stellvertretende Bürgermeisterin Linda Taft, die gemeinsam mit Bürgermeister Christoph Becker zu den ersten Gratulanten gehörte, fest. Schon 2019 war Mandt und Lang klar, dass sie die Nachfolge von Wolfgang III. und Heidi I. (Horst) antreten werden.

Die vergangenen zwei Jahre in der Warteschleife nutzten die designierten Tollitäten denn auch dazu, mit dem Gefolge als „Famillich“ zusammenzuwachsen, erzählte der gelernte Chemikant, der bei der Firma Evonik in Wesseling arbeitet. Er und Susanne I., die beim Friedhofsamt im Stadtbetrieb Bornheim tätig ist, haben sich auf die Session bestens vorbereitet. Ihr Motto „60 Johr zo Ehr, fiere me en Merte de Fasteleer“ ist Programm. Kaum proklamiert gab Theo II. denn auch sein „Prinzeleed“ zum Besten, eine Hommage an Merten und das Vorgebirge, was auf begeisterten Applaus stieß und Rufe nach Zugabe laut wurden. Für ihn stand nämlich, fest, dass, wenn in Merten die Jecken tanzen und die Glocken von der Kirche spielen, „mir all zesamme stonn“.

Als Jubiläumsregenten hat sich das Prinzenpaar für seine Session etwas ganz Besonderes überlegt: Um die verstorbenen Tollitäten zu ehren, haben sie einen tonnenschweren Findling gestiftet, der am Freitag, 13. Januar, 18 Uhr, auf dem alten Friedhof (Martinstraße/ Auelsgasse) eingeweiht wird. Ihren ersten Einsatz als frisch gebackene Obernarren hatten Theo II. und Susanne I. am Sonntag beim Kindertollitätentreff, der traditionell einen Tag nach der Proklamation stattfindet.

Dort gaben sich auch in diesem Jahr wieder die Nachwuchs-Regenten aus der Region ein Stelldichein, bewundert von ihren jungen närrischen Untertanen. „Wir wollen gerade nach der schwierigen Zeit Spaß und Freude verbreiten und besonders Zugezogenen unser Brauchtum zeigen, und wie wir es pflegen“, betonten Theo II. und Susanne I. Einen Vorgeschmack auf karnevalistisches Treiben gab es schon am Samstag.

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