Königin der Thai Promi-Geburtstag vom 12. August 2017: Königin Sirikit

Bangkok · Früher gehörten ihr die Titelblätter der Welt, heute sieht man sie kaum noch. Am Freitag wird Thailands jahrzehntelange Königin Sirikit 85 Jahre alt. Für das Volk ist sie das noch immer.

 Thilands Königin Sirikit wird 85.

Thilands Königin Sirikit wird 85.

Foto: Str

Es ist schon eine ganze Weile her, dass die Thailänder ihre Königin Sirikit zu Gesicht bekamen.

Im Oktober vergangenen Jahres begleitete die alte Dame den Leichenzug, mit dem ihr verstorbener Ehemann, König Bhumibol, durch Bangkok vom Krankenhaus in den Großen Palast gebracht wurde. Seither wurde Somdet Phra Nang Chao Sirikit Phra Borommarachininat - so der volle Name - in der Öffentlichkeit nicht mehr gesehen.

An diesem Samstag (12. August) ist ihr 85. Geburtstag - und offizieller Feiertag sowie Thailands Muttertag gleich dazu. Ob Sirikit feiert, und wenn ja, wie und mit wem, weiß man nicht.

Verehrt wird sie noch immer. Nach mehr als sechs Jahrzehnten nennt sie jeder hier weiter Königin, obwohl sie genau genommen nur noch Königsmutter ist. Der neue König Maha Vajiralongkorn hat nach drei gescheiterten Ehen keine offizielle Partnerin.

So still wie es heute um die Witwe ist: Es gab eine Zeit, da gehörten Sirikit die Titelblätter der Welt. Die "Vanity Fair" rühmte sie einst als "Asiens Jackie Kennedy", die "Bunte Illustrierte" als bestgekleidete Frau der Erde, die "Paris Match" als schönste Königin überhaupt. In den 1950er und 1960er Jahren, als von Kate oder Máxima noch lange keine Rede war, galt Thailands Königin als Inbegriff der Schönheit, zumal der asiatischen.

Die Liaison zwischen Bhumibol und der Diplomatentochter war eine der größeren Liebesgeschichten des internationalen Adels. Dabei sah es am Anfang - sie war 15, er 19 - gar nicht danach aus. "Es war Hass auf den ersten Blick", erinnerte sich Sirikit viele Jahre später an das erste Treffen 1947 in Paris. "Er wollte um vier kommen, kam aber erst um sieben. Er ließ mich warten und ewig den Knicks üben." Bei der nächsten Begegnung soll es dann aber schon Liebe gewesen sein.

Sirikit kommt selbst aus königlicher Familie. Der Großvater war der zwölfte Sohn eines früheren Königs, der Vater Botschafter in Frankreich und Dänemark. Erzogen wurde sie überwiegend in Europa. Im Oktober 1948 hatte Bhumibol in der Schweiz einen Autounfall, bei dem er ein Auge verlor. Sirikit besuchte ihn regelmäßig im Krankenhaus. Anfangs noch mit ihrer jüngeren Schwester, dann allein.

Hochzeit war im April 1950, eine Woche später folgte die offizielle Krönung. Dann ging es zurück in die Schweiz. Die jungen Royals waren dem europäischen Jetset zugetan. Treue Besucher der großen Bälle, ebenso der Festspiele in Salzburg und Bayreuth, sie zudem eine der besten Kundinnen der Pariser Nobel-Schneider. Beim Staatsbesuch 1960 in Deutschland lag ihr die halbe Bundesrepublik acht Tage lang zu Füßen. Der stets etwas schüchtern wirkende König wurde zur Randerscheinung.

Das Paar bekam vier Kinder: drei Töchter und einen Sohn, den heutigen König. Ende der 1960er kam der Abschied vom Jetset. Statt Haute Couture aus Paris trug Sirikit nun thailändische Seide. Die beiden, selbst viele Milliarden reich, engagierten sich nun für die Entwicklung ihres Heimatlandes und für soziale Projekte. Dafür ernteten sie großen Respekt. In Thailand mit seinen vielen Militärputschen sorgten sie für so etwas wie Stabilität.

In Bangkok tragen zu Ehren der Königin heute ein Konferenzzentrum, ein Park und ein Museum ihren Namen (ebenso wie auch eine Rose, eine Krabbe und ein Golfturnier). Der Königs-Biograf Paul Handley zeichnet sie in seinem Buch "The King Never Smiles" ("Der König lacht nie") aber auch als machtbewusste Frau. Sirikit soll sich immer wieder in Staatsgeschäfte eingemischt haben - was von den Offiziellen zuhause empört zurückgewiesen wurde.

Kritik am Königshaus ist in Thailand durch ein strenges Gesetz gegen Majestätsbeleidigung untersagt. Handleys Buch ist dort verboten. Dass Sirikit Politik machte, war aber auch zu sehen. 2008 ging sie demonstrativ zur Beerdigung einer jungen Frau, die bei Straßenprotesten ums Leben gekommen war.

In den vergangenen Jahren machten ihr mehr und mehr gesundheitliche Probleme zu schaffen. Nach einem Schlaganfall 2012 zog sie sich fast völlig zurück. Als ihr Mann noch lebte, wurden sie zusammen in Bangkoks Siriraj-Krankenhaus behandelt. Nach dessen Tod musste sie im November wegen einer Lungenentzündung wieder in die Klinik, durfte aber bald zurück nach Hause in den königlichen Palast. Seither hört man kaum noch etwas von ihr.

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