Tipps Diese Regeln sollten Sie im Krankenhaus beachten

BONN · Was ist Besuchern im Krankenhaus erlaubt, was ist ein No-Go: Wir geben Tipps für das richtige Verhalten in Kliniken.

Steht ein Besuch im Krankenhaus an, sollten sich Besucher vorher mit einigen Regeln vertraut machen. Denn egal ob fröhlicher Anlass, etwa, weil ein Baby geboren wurde, oder ob Krankenbesuch: Zum Wohle aller Beteiligten gilt es, Dinge zu beachten.

Die richtige Uhrzeit

Kann man in ein Krankenhaus kommen und gehen, wann man möchte? Jein. Der Allgemeinen Rechtschutzversicherung (Arag) zufolge gibt es in deutschen Kliniken zwar kaum noch festgelegte Besuchszeiten, vor 9 Uhr sollten Besucher allerdings nichts ins Hospital kommen. Denn morgens finden die meisten Untersuchungen und Visiten statt. Auch von der Mittagszeit wird abgeraten, da Patienten viel ruhen müssen. Als beste Besuchszeit bietet sich der Nachmittag an. Dann finden in der Regel keine Arztbesuche mehr statt. Am Abend herrscht ab 20 Uhr üblicherweise Nachtruhe. Wer zu gesonderten Zeiten als Besucher ins Krankenhaus kommen möchte, dem empfehlen die Arag-Experten, sich mit der jeweiligen Station abzustimmen.

Die richtige Begleitung

Kann man mit Kind und Kegel zum Krankenbesuch auftauchen? Davon raten die Experten dringend ab, es sollten höchstens zwei Besucher zur gleichen Zeit im Krankenzimmer sein - zum Wohle anderer Zimmergenossen und auch des Personals. Sollte der Patient fit genug sein, bietet sich für größere Besuche ein Aufenthalt in der Kantine der Klinik an. Überlegen sollte man sich je nach Gesundheitszustand auch, ob man kleine Kinder mitnimmt. Für diese, so die Experten, kann der Anblick unter Umständen eher verstörend wirken. Dringend zu beachten: Tiere sind abgesehen von speziell ausgebildeten Blindenführhunden absolut tabu. Auch über solch spezielle Vierbeiner sollten sich Besucher mit der Station vorher abstimmen.

Das richtige Mitbringsel

Fast schon selbstverständlich ist es, dass man dem Patienten ein Geschenk mitbringen möchte. Ob als Glückwunsch oder als Geste zur guten Besserung, auch hierbei gilt es, vorher zu überlegen. So können Patienten je nach Gesundheitszustand nicht alles essen - da kann die gutgemeinte Tafel Schokolade zum bösen Fettnäpfchen werden. Auch Produkte, die gekühlt werden müssen, sind ungeeignet. Besser: Ein gutes Buch oder eine Zeitschrift. Das ist nicht nur haltbar, sondern auch ein guter Zeitvertreiber. Wer Blumen mitbringt, sollte unter keinen Umständen zu einer Topfpflanze greifen - die Erde könnte keimbelastet sein. Da Vasen in Kliniken zudem oft Mangelware sind, bietet sich neben einem Blumenstrauß auch gleich das passende Gefäß als Geschenk an.

Die richtige Hygiene

Hygiene wird im Krankenhaus groß geschrieben - auch für Besucher. Um die Genesung des Patienten nicht unnötig zu erschweren, sollten Gäste sich stets die Hände richtig desinfizieren, bei einem längeren Besuch auch mehrfach. "Zudem sollte man sich nicht auf Omas Bett setzen, sondern auf den Besucherstuhl – es sei denn, Oma besteht darauf, ihr Bett zu teilen", so die Rechtsexperten. Muss man einmal auf die Toilette, sucht man am besten die Besuchertoilette auf. Dass selbsterkrankte Menschen als Besucher im Hospital nichts verloren haben, versteht sich von selbst.

Der richtige Umgang

Zu guter Letzt die Frage nach dem richtigen Umgang. Es hat mit Respekt dem Patienten gegenüber zu tun, nicht einfach in dessen Zimmer zu platzen. Besucher sollten anklopfen und auf eine Antwort warten. Zum einen aus Respekt vor etwaigen Mitpatienten, zum anderen, weil gerade ein Arzt eine Untersuchung im Krankbett vornehmen könnte oder das Pflegepersonal mit dem Patienten beschäftigt ist. Auch das Handy ist im Krankenhaus ein heikles Thema: Ist es erlaubt, zu telefonieren, so sollte man dies unbedingt leise tun oder optimalerweise draußen oder in einem Aufenthaltsraum. Auch ein lauter Klingelton ist fehl am Platze. Macht man Fotos, so sollte aus Gründen der Privatsphäre unbedingt darauf geachtet werden, dass keine anderen Patienten, Besucher oder Krankenhausmitarbeiter mit abgelichtet werden. Tabu nennen es die Arag-Experten, nach der "Schwester" zu rufen. Die Titulierung sei keine Berufsbezeichnung und respektlos dem Personal gegenüber. Sowohl Patienten, wie auch Besucher sollten dieses mit ihrem Nachnamen ansprechen. Fehlt das übliche Namensschild: Nachfragen!

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