Verbrauchertipp Digitale Anlageprogramme sind im Kommen

Soll das Ersparte Rendite abwerfen, kommen Anleger um Aktien kaum herum. Wer unerfahren ist oder sich die Wertpapierauswahl nicht selbst zutraut, kann standardisierte Anlagestrategien sogenannter Robo-Advisor nutzen.

 Digitale Programme helfen Anlegern, eine Strategie für den Vermögensaufbau zu entwickeln.

Digitale Programme helfen Anlegern, eine Strategie für den Vermögensaufbau zu entwickeln.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Viele Banken haben solche digitalen Anlageprogramme inzwischen im Angebot – die Deutsche Bank unter dem Namen Robin, die Sparkassen unter Bevestor und die Genossenschaftsbanken unter Mein Invest. Dabei fließt das Geld computergesteuert in Aktienfonds und ETFs (Indexfonds). Auch nachhaltige Anlegestrategien sind möglich.

  • Funktionsweise: Die Bezeichnung Robo-Advisor setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern Robot (Roboter) und Advisor (Berater). Dahinter verbergen sich Computerprogramme, die im Prinzip das Gleiche tun wie klassische Bankberater: Sie stufen Anleger anhand eines Fragebogens in Typklassen ein, geben Anlageempfehlungen und setzen diese auf Wunsch in die Praxis um. Um die Sparziele zu erfüllen, stellen Robo-Advisor unterschiedliche Anlagestrategien zur Wahl. Je nach Risikobereitschaft, Sparhorizont und Anlagevoraussetzungen unterscheiden sich diese vor allem im Aktienanteil und in den Investitionsschwerpunkten.
  • Vorteile und Risiken: Die Vermögensanlage startet häufig schon ab Beträgen von unter 1000 Euro, für den Kapitalaufbau stehen Sparpläne ab 25 Euro pro Monat bereit. Sparer können jederzeit über ihr Geld verfügen. Der Einsatz passiv gesteuerter Indexfonds sowie die computergesteuerte Beratungssoftware ermöglichen Kostenvorteile gegenüber der persönlichen Betreuung in der Bankfiliale. Dennoch sind Robo-Advisor nicht für jeden Anleger empfehlenswert. Sparer ohne Börsenkenntnisse beziehungsweise mit hoher Risikoabneigung tun sich häufig schwer, ihr Vermögen einer Software anzuvertrauen.
  • Nachhaltige Robo-Advisor: Die Klimakrise ändert das Anlegerverhalten. Robo-Advisor wie Visualvest, Investify und Liquid setzen daher verstärkt auf ethisch-ökologische Anlagestrategien. Ausschließlich nachhaltig legen die Robo-Advisor von Vividam.de und Klimafonds.de an. Die eingesetzten Fonds und ETFs müssen die sogenannten ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance/Umwelt, Sozial, Unternehmensführung) berücksichtigen. Das heißt, die Unternehmen müssen Güter nachhaltig nutzen, die Menschenwürde schützen und Verantwortung für die Gesellschaft zeigen.

„Nachhaltige Anlageformen haben in der Vergangenheit eine mindestens genauso gute Rendite erzielt wie konventionelle Sparformen“, betont Alexander Weber von Visualvest. Sparern sollte aber bewusst sein, dass Geldanlagen in Wertpapieren stets schwanken, kurzfristig sind Verluste möglich. Der Anlagehorizont sollte daher stets langfristig ausgerichtet sein.

Die Reihe „Verbrauchertipp“ erscheint montags im GA und bietet Service rund um Verbraucherthemen.

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