Müsliriegel selbst gemacht Back & Knack

Bonn · Selbst gemacht, dann weiß man,was wirklich drin steckt: Müsliriegel, Fruchtschnitten oder Cracker mit Aha-Effekt.

 Cover Müsliriegel und Fruchtschnitten

Cover Müsliriegel und Fruchtschnitten

Foto: Thorbecke

Man nehme eine große geballte Portion Energie in Form von Ballaststoffen, Früchten, Nüssen und noch etwas Honig und quetsche das alles auf kleinstem Raum zu einer länglichen Form zusammen. Heraus kommt dabei Powerfood, wie man heute wohl auf Neudeutsch dazu sagen würde. Müsliriegel ist der herkömmliche Name, die Engländer nennen ihn Flapjack und international spricht man gern auch von "granola bar".

Müsliriegel sind heute Selbstverständlichkeit geworden. Ein Griff ins Regal neben der Kasse im Supermarkt - und schon hat man eine fertige kleine Mahlzeit in der Tasche. Zumindest, was die Kalorien betrifft. Denn wer sich auf der Rückseite der Verpackung das Kleingedruckte ansieht, muss feststellen, dass sich in so einem Snack für zwischendurch ganz unauffällig der Brennwert eines großen Tellers Pasta versteckt - samt Sahnesoße. Und wer noch bis zum Ende weiterliest, entdeckt auch noch die vielen "E" der Konservierungsstoffe, Emulgatoren, Süßungsmittel und Geschmacksverstärker.

Das alles entspricht wohl nicht ganz dem Sinne der Erfinder. Denn tatsächlich wurde Müsli, ob in roher oder gebackener Form, ob als lose Flockenmischung, Cracker oder Riegel, im 19. Jahrhundert eigentlich als gesunde Kost kreiert. Vorreiter war ein presbyterianischer Prediger namens Sylvester Graham, kurz darauf griff der Arzt James Caleb Jackson, der ein Sanatorium im Staat New York betrieb, die Idee mit der Vollkornkost auf. Und schließlich gab es da noch Dr. John H. Kellogg und seine berühmten Cornflakes. Nicht zu vergessen: der Schweizer Ernährungsreformer Bircher-Benner, der sich mit dem Bircher Müsli verewigt hat.

Wer der erste war, ist heute eigentlich nicht mehr wichtig. Denn Müsli ist inzwischen allgemeines Kulturgut. Und jeder kann sich seine eigene Mischung zubereiten. Dann weiß man wenigstens, was drin steckt.

Erdnüsse, Salz, Karamell und Haferflocken empfiehlt beispielsweise Nileen Marie Schaldach, die ein kleines anregendes Büchlein über "Müsliriegel & Fruchtschnitten" verfasst hat. Handlich, praktisch, gut. Und da versteht man erst, wie einfach das manchmal geht: Trockenfrüchte im Blitzhacker zu Mus verkleinern, etwas Saft, Haselnüsse und Kokosflocken unterheben, zwischen zwei Oblaten drücken, schneiden - fertig ist der "Sommerriegel".

Schaldach hat auch den Aha-Effekt für Gäste im Angebot. Als Vorspeise, Beilage zum Salat oder als auch Snack sind die Oliven-Parmesan-Cracker schlicht klasse. Oliven, Parmesan, Kürbis-, Pinien- und Sonnenblumenkerne, Sesam, Dinkelflocken und Gewürze hacken und vermischen, zu kleinen Häufchen formen - und ab in den Ofen. Eines gilt dabei als sicher: Der Knack beim Reinbeißen klingt viel besser als bei herkömmlichen Chips aus der Tüte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort