2016er Château de Trinquevedel Das Rot der untergehenden Sonne

Aus Tavel kommen Klassiker unter den Rosés. Sie sind bekannt für ihre intensive und leuchtende Farbe - und sind sind wie der Château de Trinquevedel gern ein Mittelweg zwischen weiß und rot.

 Tavel Trinquevedel

Tavel Trinquevedel

Foto: Caro Maurer

Man mag zwar glauben, dass Rosé eine modische Erscheinung ist. Doch schon im 17. Jahrhundert gab es in Frankreich Wein, der farblich zwischen Weißwein und Rotwein einzuordnen war. Der französische Autor und Agrarreformer Olivier de Serres beschrieb diese Farbe als "rubis orientalis": das Rot der untergehenden Sonne. Solch ein Wein entstand aus einem Mix verschiedener Traubensorten, die zusammen im Weinberg heranwuchsen, darunter rote wie auch weiße.

Sicherlich hat de Serres damals keinen der blassen zwiebelfarbenen Rosés aus der Provence gemeint. Dieser romantische Sonnenuntergangsfarbton würde viel eher auf einen Tavel zutreffen. Das ist eine Region in Südfrankreich, nahe Avignon, die damals wie heute berühmt ist für die intensive und leuchtende Farbe ihrer Rosés, so wie sie auch der 2016er Château de Trinquevedel zeigt.

Und tatsächlich ist der Wein ein Mittelweg zwischen weiß und rot: mit der Frische von Weißwein, der Frucht von Himbeeren und Kirschen, der Würze von rosa Pfeffer und einem Hauch Hibiskus. Im Geschmack setzt sich seine rote Attitüde durch, er wirkt kraftvoll, da macht sich auch durchaus Gerbstoff bemerkbar.

Es sind vorwiegend rote Traubensorten, aus denen er gemacht wird: Grenache, Cinsault, Syrah und Mourvèdre, aber auch 15 Prozent der weißen Clairette mischen mit. Das ist nicht nur ein leichtes Sommergespinst, sondern hat Substanz für das ganze Jahr.

Info: 2016er Château de Trinquevedel, Tavel, Frankreich. Preis: 11,90 Euro. Bei Le Charreau, Friedrich-Breuer-Str. 57, 53225 Bonn, Tel. (0177) 85 21 740

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