Ein koscherer Roter von Celler de Capçanes Freundlich, offen, geschmeidig

Der 2018 Peraj Petita negre von Celler de Capçanes ist ein fruchtiger Spanier mit reifer süßer Beerenfrucht – ein Wein, der einen durch seine Freundlichkeit und Offenheit für sich einnimmt. Und er ist koscher.

 Mein Wein

Mein Wein

Foto: Caro Maurer/Ilja Höpping

Der 2018 Peraj Petita negre ist ein fruchtiger Spanier aus den roten Rebsorten Garnacha (45 Prozent) und zu etwa gleichen Teilen Tempranillo, Merlot und Syrah. Er trumpft auf mit einer reifen süßen Frucht aus dunklen Beeren und Kirschen, dazu Noten von Wacholder und Roter Bete. Darunter mischt sich die Würze von Rosenpaprika, dunkler Schokolade, etwas Süßholz und eine Spur Toast vom Ausbau in französischen Eichenholzfässern. Im Geschmack zeigt das knackige Tannin Biss und eine leichte Schärfe, was der Fülligkeit des Weins gut ansteht. Der Alkoholgehalt von 14,5 Prozent sorgt für einen schmeichlerischen Eindruck von Süße. Ein Wein, der einen durch seine Freundlichkeit und Offenheit für sich einnimmt. Dieser Wein ist koscher. Das macht ihn deshalb weder zu einem besseren, noch zu einem schlechteren Wein. Ein koscherer Wein bedeutet, vereinfacht dargestellt, dass er unter der Aufsicht von gläubigen Juden hergestellt wurde. Nur sie dürfen mit ihm bis nach der Abfüllung in Berührung kommen. Das Weingut Celler de Capçanes macht seit Mitte der 90er Jahre koscheren Wein für die jüdische Gemeinde von Barcelona – aus dem einfachen Grund, dass damals dort Bedarf herrschte. Heute hat sich die Nachfrage weit über die Grenzen verbreitet. Denn bei der Herstellung koscherer Weine ist der Verzicht auf viele Zusätze vorgeschrieben, er ist außerdem vegan und damit quasi ein Vorläufer des heute so populären Naturweins.