GA gelistet Tipps und Tricks für ein gesundes und sicheres Grillen

Sobald das Wetter mitspielt, werden draußen vielerorts die Grills angeworfen. Der GA hat Tipps für ein sicheres und gesundes Grillerlebnis gelistet. Neben möglichen Unfällen und Pannen gibt es auch gesundheitliche Faktoren, auf die man achten sollte. Ein Überblick.

Tipps für ein gesundes und sicheres Grillen
Foto: Grillfürst

Für viele Menschen gibt es im Sommer kaum etwas Schöneres als ein gemeinsames Grillfest. Doch das nette Miteinander birgt auch viele Gefahren. Damit das Grillfest nicht mit einem Besuch in der Notaufnahme endet, ist die richtige Vorbereitung das wichtigste. Auch eine falsche Handhabung am Grill kann riskant werden. Etwa, wenn sich durch auf die Glut tropfendes Fett krebserregende Stoffe bilden.

Standortwahl

Viele Gefahren können schon mit der Wahl des richtigen Standortes vermieden werden. Besonders wichtig ist der Untergrund. Es wird empfohlen, das Grillgerät auf einem festen und ebenen Untergrund aufzubauen. Ein gesunder Sicherheitsabstand zu leicht entzündlichen Materialien ist auch wichtig, um Feuer zu vermeiden. Unter Sonnen- oder Regenschirmen grillen kann sich ebenfalls oft als Fehler herausstellen.

Auswahl des Grillgerätes

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Grillgeräten; Elektro, Holzkohle und Gasgrills. Alle haben ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile.

  • Elektrogrill

Viele Grillfans verachten elektronische Grills, da ihnen hierbei das typische Grillerlebnis fehlt - keine Kohle, kein Rauch und kein Feuer. So entstehen beim Grillen weniger gesundheitsschädliche Stoffe und es gibt keine Asche zu entsorgen. Aufgrund der fehlenden Rauchentwicklung kann man mit einem Elektrogrill auch eine Indoor-Grillparty feiern. Auch die Reinigung des Elektrogrills gestaltet sich als einfach.

Doch auch bei einem vermeintlich so sicheren Gerät ist Vorsicht geboten. Obwohl die Geräte nach dem Gebrauch relativ schnell abkühlen, können sich während des Grillens Fetttropfen leicht entzünden. Hierbei entstehen Flammen, die auf andere brennbare Objekte überspringen können. Sollte sich ein Fettbrand bilden, darf diese keinesfalls mit Wasser gelöscht werden. Bestenfalls hat man einen Feuerlöscher der Klasse „F“ griffbereit, sonst hilft eine Löschdecke. Ebenfalls wichtig ist, dass die Fettauffangschale unter den Heizstreifen immer mit Wasser gefüllt ist. So kann sich das heiße Fett nicht in das Gerät einbrennen. Eine Gefahr geht auch noch von dem Kabel aus. Allerdings ist diese nicht exklusiv für das Grillen, sondern gilt für alle Kabel: so hinlegen, dass niemand darüber stolpern kann.

  • Gasgrill

Bei einem Gasgrill können viele Gefahren schon vor der ersten Inbetriebnahme ausgeschlossen werden. Hier ist auf das richtige Anschließen der Gasflasche zu achten. Als Anleitung dafür eignen sich die Herstellerhinweise oder -Videos im Internet.

Während des Grillvorgangs ist der Gasgrill ein grundsätzlich sicheres Gerät. Gefährlich kann es werden, wenn man nach dem Grillen vergisst, das Gas wieder abzudrehen. Wichtig hierbei ist, nicht nur den Drehschalter am Grill auszuschalten, sondern auch die Gasflasche wieder komplett zuzudrehen. Ansonsten kann es passieren, dass immer weiter Gas ausgeschieden wird, was zu Bränden und Explosionen führen kann.

  • Holzkohlegrill

Viele denken, dass die größte Gefahr bei einem Holzkohlegrill die Flammen oder die heiße Glut sind. Während diese keinesfalls ungefährlich sind, geht das gefährlichste Risiko von dem Rauch und den Gasen aus. Atmet man diese in zu hohen Konzentrationen ein, kann dies lebensgefährlich sein. Deswegen gilt: einen Holzkohlegrill niemals in Innenräumen aufbauen. Auch in anderen teilweise geschlossenen Räumlichkeiten wie einer Garage oder einem Carport sollten Holzkohlegrills kalt bleiben.

Bei einem Holzkohlegrill ist die Wahl des Abstellplatzes besonders wichtig. Ist dieser uneben oder instabil, droht das Grillgerät umzufallen und die heißen Kohlen auf dem Boden zu verteilen. Die Holzkohle im Grill bleibt auch viele Stunden nach dem Grillen noch heiß. Hier ist drauf zu achten, dass diese ordentlich auskühlen kann.

Beim Grillanzünder ist Vorsicht geboten

Die Wahl des richtigen Grillanzünders ist besonders wichtig. Flüssigkeiten wie Spiritus oder Benzin brennen zwar sehr gut, sind aber aufgrund ihrer explosionsartigen Entzündung unter keinen Umständen als Grillanzünder zu benutzen. Das Gleiche gilt auch für Petroleum.

Am besten eignen sich Grillanzünder aus dem Laden. Man kann allerdings auch trockenes Stroh oder Eierkartons verwenden, um den Entzündungsvorgang zu beschleunigen. Ist bereits eine Glut vorhanden, sollte man das Feuer nicht mehr mit Grillanzündern beschleunigen.

Kinder und Haustiere vom Grill fernhalten

Kleine Kinder und auch Haustiere wissen nicht, welche Gefahr von einem Grill ausgehen kann. Deswegen ist es wichtig, diese zu beaufsichtigen. Ein Hund beispielsweise wird gerne von dem Geruch von leckerem Grillfleisch angelockt. Sollte er auf die Idee kommen, den Grill umzuwerfen, kann das für die Gäste auf der Grillparty schnell zu einem unschönen Erlebnis werden. Kinder und Tiere wissen auch nicht, wie heiß ein Grill auch von außen ist. Deshalb gilt: kleine Kinderhände und Pfoten haben am Grillgerät nichts verloren.

Wind beachten

Eine oft unterschätzte Gefahr beim Grillen ist die Windrichtung. Wenn ein Grill ungünstig im Wind steht, kann schnell ein Funkenflug entstehen. Trifft diese auf leicht entzündliche Materialien, ist die Brandgefahr sehr hoch. Deshalb sollte beim Platzieren des Grills beachtet werden, aus welcher Richtung der Wind kommt und was von einem Funkenflug getroffen werden könnte.

Was tun im Notfall?

Sollte es beim Grillfest aber doch mal zu einem Notfall kommen, sollte umgehend die Notrufnummer 112 gewählt werden. Bei Verbrennungen mit lauwarmen, fließendem Wasser kühlen und anschließend von einem Arzt untersuchen lassen. Auch augenscheinlich kleine Verbrennungen können sich entzünden, hier ist Vorsicht besser als Nachsicht. Von der Verwendung von Eisspray oder Eiswürfeln sollte abgesehen werden, da zu kühle Temperaturen die Durchblutung fördern, was den Schmerz verstärken würde.

Wenn Klamotten Feuer fangen, hilft eine Löschdecke am besten. Obwohl ein Feuerlöscher das Feuer auch sofort ausschalten könnte, besteht dabei die Gefahr, Löschschaum in die Atemwege der betroffenen Person zu bekommen. Gelöschte Kleidung sollte nicht ausgezogen werden, da sich dadurch Verletzungen an der Haut bilden oder bereits existierende Verletzungen schlimmer gemacht werden könnten.

Krebserregende Stoffe vermeiden durch die richtige Grilltechnik

Als Brennstoff für den Kohlegrill sollte man nur Holzkohle oder Holzbriketts verwenden. Altpapier oder Holz können beim Abbrennen nämlich krebserregende Stoffe bilden, die sich über den Rauch auf das Grillgut legen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfehlt, den Grill rechtzeitig anzuheizen und so lange glühen zu lassen, bis sich eine weiße Ascheschicht bildet. Fleisch, Fisch und Gemüse solle man dann erst auflegen, wenn kein Rauch mehr aufsteigt.

Auf Holzkohlechips zum Aromatisieren des Grillguts sollte man zudem verzichten: „Durch das unvollständig verbrannte Holz kann das Grillgut mit schädlichen Verbrennungsprodukten angereichert werden“, informiert die Verbraucherzentrale weiter.

Auf die Glut tropfendes Fett sowie Marinade entwickelt Rauch, der krebserregende Stoffe enthält. Damit kein Fett auf die Glut tropft oder an die Heizschlange des Gas- oder Elektrogrills gelangt, rät die Verbraucherzentrale, das Grillgut auf Grillschalen zu legen, vorzugsweise aus Edelstahl bestehen oder eine emaillierte Oberfläche haben.

Grillhygiene

Laut der Verbraucherzentrale können tierische Lebensmittel krankheitserregende Keime enthalten. Deshalb sollte man Hände, Geräte und sonstige Kontaktflächen, die mit rohem Fleisch, Fisch oder verwendeten Marinaden in Berührung waren, gut mit heißem Wasser und Spülmittel beziehungsweise Seife waschen. Eine Übertragung der Keime von rohen Lebensmitteln auf gegarte kann durch das Benutzen getrennter Bestecke und Teller vermieden werden.

Grillwürze

Das Salzen des Grillguts vor dem Grillen kann nicht nur für den Geschmack ein Problem darstellen, weil Fleisch, Fisch und Gemüse dadurch Wasser sowie Geschmack verlieren und schnell austrocknen. Wer nämlich Aluminium-Grillschalen oder Alufolie verwendet, sollte auch aufgrund gesundheitsschädigender Faktoren erst später auf dem Teller würzen. Salz sowie Säuren in der Marinade lösen Aluminium und übertragen es auf das Grillgut.

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