Die GA-Weinselektion: Genuss im Dutzend Wein am Rhein

Bonn · Von Baden über Rheinhessen und Rheingau bis Mittelrhein – die erste GA-Weinselektion folgt mit ihren vier Weinen dem Lauf des Flusses.

 Der Fluss, die Burgen und der Wein: Das Obere Mittelrheintal bei Bacharach.

Der Fluss, die Burgen und der Wein: Das Obere Mittelrheintal bei Bacharach.

Foto: DWI/Deutsches Weininstitut

Der Rhein, der mächtige Strom, der 865 Kilometer lang das Landschaftsbild im Westen Deutschlands formt – er prägt auch den Weinbau. Ohne den Rhein und seine vielen Nebenflüsse gäbe es in Deutschland vermutlich keinen Wein.

 Genuss im Dutzend: Die GA-Weinselektion.

Genuss im Dutzend: Die GA-Weinselektion.

Foto: GA

Die Entstehung des Rheingrabens vor 65 Millionen Jahren hat als Fundament für die Reben ein fruchtbares Mosaik an Böden an die Oberfläche gebracht. Das Wasser des Flusses, der sich heute seinen Weg durch das breite Tal bahnt, spiegelt Sonnenlicht in die Weinberge wider und strahlt Wärme ab – und unterstützt so die Reife der Trauben.

Im Umfeld des Rheins entstanden auch die Weine der ersten GA-Weinselektion. Aus den Weinbergen von Baden, Rheinhessen, Rheingau und Mittelrhein stammen die beiden Rieslinge, der Weißburgunder und Spätburgunder. Zusammen mit dem Weinhaus Brogsitter aus Bad Neuenahr-Ahrweiler haben wir diese vier Weine ausgesucht, um die Geschichte des Weins am Rhein zu erzählen und sie für unsere Leser geschmacklich nachvollziehbar zu machen. Als „Genuss im Dutzend“ (12 Flaschen, jeweils drei Flaschen pro Wein) kann man das Weinpaket online bestellen.

Die Geschichte beginnt mit dem Spätburgunder vom Weingut Brogsitter, dessen Trauben an den Hängen des Kaiserstuhls gereift sind, einem kleinen Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs inmitten des Oberrheingrabens. Löss hat sich im Laufe der Jahrhunderte über dem Eichstetter Vulkanfelsen abgelagert. In Terrassen formieren sich die Weinberge, auf denen vor allen Dingen Burgundersorten wachsen. Dort kann es warm werden und sehr sonnig, was Spätburgunder ganz besonders genießt. So entstand ein weicher und fülliger Rotwein, dessen Gerbstoff sanft und abgerundet ist.

Je weiter nördlich der Fluss verläuft, desto kühler wird es, desto mehr mischen sich weiße Rebsorten unter die Bepflanzung der Weinberge. In Rheinhessen, dem größten deutschen Anbaugebiet, haben wir einen Weißburgunder ausgesucht, ein französischer Einwanderer quasi, der schon lange auch am deutschen Rheinufer heimisch geworden ist.

 Spätburgunder von Brogsitter aus Baden.

Spätburgunder von Brogsitter aus Baden.

Foto: Brogsitter

Etwas abseits des Rheingrabens, im Westen Rheinhessens, betreibt Daniel Wagner in neunter Generation das alteingesessene und bildhübsche Familienweingut Wagner-Stempel in Siefersheim. Seine Leidenschaft gilt neben Silvaner vor allem Weißburgunder, dem er hier eine frische und pure Stilistik verleiht. Daniel Wagner porträtiert die Rebsorte mit Anklängen von Äpfeln und Quitte und schätzt eine straffe Säure, die die frische Anmutung unterstützt.

 Weißburgunder aus Rheinhessen von Wagner-Stempel.

Weißburgunder aus Rheinhessen von Wagner-Stempel.

Foto: Brogsitter

Wer bei dem Wein aus der GA-Selektion auf den Geschmack kommen sollte: Die Familie Wagner betreibt neben dem Weingut auch ein bildhübsches Gästehaus.

Kurz nach dem Zufluss des Mains ändert der Rhein seine Richtung. Statt von Süden nach Norden wendet er sich zwischen Wiesbaden und Bingen von Osten nach Westen. Diese geographische Orientierung sorgt dafür, dass die Weinberge an seinem rechten Ufer nach Süden blicken. Sie bilden den Rheingau, eine der ältesten und klassischen Weinregionen in Deutschland.

Gleich an der östlichen Grenze, in Hochheim, hat das Familienweingut von Gunter Künstler seinen Sitz. Gunter Künstler ist Qualitätsfanatiker, was Wein betrifft – und sein Riesling verkörpert ganz den klassischen Stil des Rheingaus. Für den Wein unserer Selektion hat er sich von Brogsitter inspirieren lassen und zeigt einen Riesling von geradezu verspielter Gesinnung.

 Riesling von Künstler aus dem Rheingau.

Riesling von Künstler aus dem Rheingau.

Foto: Brogsitter

Ganz am westlichen Ende des Rheingaus dreht der Rhein wieder nach Norden ab, hinter dem Weinort Lorch beginnt die Region Mittelrhein, die sich letztlich bis Königswinter erstreckt. Obwohl das spektakulär schöne Obere Mittelrheintal, das seine Kurven über 65 Kilometer bis Koblenz zieht, zum UNESCO-Welterbe gehört, hat es für seinen Wein nie das Prestige von Rheingau und Mosel erlangen können.

Dabei liegen dort anteilig die meisten Steillagen, die Arbeit in diesen Hängen ist hart und steinig. Der Riesling von Jochen Ratzenberger wächst dort auf kargen Böden, er ist geprägt von feiner Schieferwürze und von einer schlanken und straffen Art.

 Riesling von Ratzenberger vom Mittelrhein.

Riesling von Ratzenberger vom Mittelrhein.

Foto: Brogsitter

Vier Weine, zwölf Flaschen – eine Geschichte. Die des Weins am Rheins. Sie lässt sich einen Abend lang mit Freunden auskosten oder ganz allein genießen. Sie kann ein Menü von Aperitif bis Hauptgericht begleiten oder in Kapiteln über viele Abende verteilt werden. Und falls der Wein doch einmal ausgehen sollte: Eine Fortsetzung der GA-Weinselektion ist schon geplant.

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