Bei Oma oder Freunden Das erste Mal auswärts schlafen: Was dem Kind hilft

Bonn · Ohne Mama oder Papa einschlafen? Und dann auch noch in einem fremden Zimmer? Das ist für Kinder eine Herausforderung. Wie Eltern damit umgehen, erklärt eine Erziehungsexpertin.

 Wenn das Kind das erste Mal woanders übernachten möchten, sollten Eltern sich bereit erklären, es notfalls auch mitten in der Nacht abzuholen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Wenn das Kind das erste Mal woanders übernachten möchten, sollten Eltern sich bereit erklären, es notfalls auch mitten in der Nacht abzuholen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Foto: Patrick Pleul

Es kann bei der Oma oder bei der Tante sein oder bei der Familie der besten Freundin - irgendwann will oder soll das Kind das erste Mal auswärts schlafen. Wie gelingt das?

„Man soll das Kind erst dann irgendwo schlafen lassen, wenn es dazu bereit ist und nicht, wenn ich es brauche“, stellt Erziehungsexpertin Nicola Schmidt prinzipiell klar. Äußert das Kind den Wunsch für eine auswärtige Übernachtung, würde die Bestsellerautorin („Erziehen ohne Schimpfen“) erstmal die Ernsthaftigkeit des Wunsches testen. Um die herauszufinden, könnten Eltern so reagieren: „Wenn du das morgen immer noch willst, können wir das machen.“

Doch nicht in jeder Familie läuft das so glatt. Bekommt das Kind später Zweifel, ob es tatsächlich fern seines eigenen Bettchens übernachten will, könnten Eltern erklären: „Versuch es doch erstmal. Wenn es wirklich zu schlimm sein sollte, hole ich Dich ab - egal wann“, schlägt Schmidt als Antwort vor. Das sollten Eltern aber nicht nur so dahin sagen, sondern dann im Ernstfall auch wirklich tun.

Wenn das Kind von sich aus um eine Versicherung bittet, dass es schlimmstenfalls mitten in der Nacht abgeholt werden würde, sollten Eltern die Bitte nicht verweigern und vielleicht noch unwirsch in der Art reagieren: „Was für ein Theater! Also weißt du, das ist mir alles zu viel Aufwand, ein ständiges Hin und Her - dann lassen wir das Ganze gleich.“

Nicola Schmidt rät auch davon ab, das Kind unter Druck zu setzen mit Worten wie „Du bist doch schon groß! Du schaffst das!“. Der Erziehungscoach ( nicolaschmidt.de ) erinnert Mütter und Väter: „Das kennt man doch aus der eigenen Kindheit. Das ist richtig unangenehm“, so die zweifache Mutter.

© dpa-infocom, dpa:200702-99-650591/2

(dpa)
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