Nachtarbeit der Eltern beeinträchtigt Entwicklung von Kindern

Berlin · Aufstehen und zur Arbeit gehen, wenn die Kinder gerade zu Bett gegangen sind: Wenn Eltern und Nachwuchs so aneinander vorbei leben, ist das nicht gut für die Entwicklung, besagt eine Studie.

 Nachts wird gearbeitet, damit andere tagsüber zur Arbeit kommen. Für Kinder ist es nicht gut, wenn ihre Eltern zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten, so das Ergebnis einer Studie. Foto: Jens Büttner

Nachts wird gearbeitet, damit andere tagsüber zur Arbeit kommen. Für Kinder ist es nicht gut, wenn ihre Eltern zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten, so das Ergebnis einer Studie. Foto: Jens Büttner

Foto: DPA

Ungewöhnliche Arbeitszeiten der Eltern haben einen schlechten Einfluss auf die Entwicklung der Kinder. Vor allem Schichten am Abend, in der Nacht und an den Wochenenden wirken sich negativ aus. Das zeigt eine Auswertung von 23 Studien zwischen 1980 und 2012, teilt das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) mit.

21 der 23 untersuchten Studien zeigen eine deutlich Tendenz: Arbeit außerhalb der üblichen Zeiten führte bei Kindern häufiger zu Verhaltensauffälligkeiten, schlechteren Leistungen im Sprechen, Lesen und Rechnen. Außerdem waren sie häufiger fettleibig als Kinder, deren Eltern überwiegend wochentags arbeiten gingen.

Zu den Gründen gehören den Wissenschaftlern zufolge, dass Eltern weniger Zeit für die Erziehung haben, sich schlechter mit ihrem Nachwuchs austauschen können und es insgesamt weniger Nähe zwischen Kindern und Erwachsenen gibt. Besonders nachteilig war der Effekt für Kinder aus ärmeren Familien, Familien mit nur einem Elternteil und Familien, in denen sowohl Mutter als auch Vater Vollzeit in der Nacht und am Wochenende arbeiteten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort