Kindersicherheitstag Offene Fenster sind für Kinder gefährlich

Berlin · Schnell mal aus dem Fenster lehnen und gucken: Das ist vor allem für Kinder verführerisch. Immer wieder kommt es deshalb zu Stürzen. Darauf sollten Eltern achten.

 Im Sommer lässt man gerne mal die Fenster offen: Familien mit kleinen Kindern sollten dabei aber besonders vorsichtig sein. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

Im Sommer lässt man gerne mal die Fenster offen: Familien mit kleinen Kindern sollten dabei aber besonders vorsichtig sein. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

Foto: Franziska Gabbert

„Ans Fenster kommt mein Kind noch nicht dran“ - von wegen. Offene Fenster oder Balkontüren können für Kinder gefährlich werden. Schneller als gedacht schieben sie einen Stuhl unter das Fenster oder an die Balkonbrüstung und können nach unten stürzen. „Insbesondere jetzt, wo viele Kinder die warmen Tage zu Hause verbringen müssen, sind sie gefährdet“, sagt Stephan Knorre vom Berliner Kinderschutzbund.

Kleine Kinder dürften deshalb niemals alleine in einem Zimmer mit offenem Fenster oder offener Balkontür sein. Eltern sollten die kindliche Neugierde nicht unterschätzen. Hören Kinder Geräusche auf der Straße oder vor dem Haus, animiert sie das schnell zum Klettern und Gucken.

Die Gefahr, dass sich Kinder zuhause schwer verletzen, wird oft unterschätzt. Darauf macht die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Mehr Sicherheit für Kinder“ zum bundesweiten Kindersicherheitstag am 10. Juni aufmerksam. „Ein Großteil der Verletzungen von Kindern ist vermeidbar. Die Ursachen der häufigsten Unfälle von Kindern ändern sich wenig, aber es werden ständig neue junge Eltern mit ihnen unbekannten Gefahren konfrontiert“, sagte die BAG-Präsidentin und Kinderchirurgin an der Berliner Charité, Stefanie Märzheuser.

Während der Corona-Pandemie seien Kinder meistens zuhause geblieben. Das habe Auswirkungen auf die Kinder-Rettungsstellen gehabt, weiß Märzheuser aus Erfahrung: „Die Anzahl der Kinder, die in der Rettungsstelle vorgestellt wurde, ist gesunken. Dafür war die überwiegende Mehrheit ernsthaft verletzt.“ Konkrete Zahlen dazu gebe es bislang noch nicht. „Derzeit wird eine europaweite Studie durchgeführt, die untersucht, wie viele Verletzungen sich Kinder während der Pandemie zu Hause zugezogen haben“, sagte Märzheuser.

© dpa-infocom, dpa:210511-99-554798/3

(dpa)
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