Familien-Kolumne „Kinderkram“ Wie man seine Freizeit-Ausflüge dem Kind anpasst

Freizeit ist eine feine Sache. Familien mit Kleinkind stehen allerdings vor der Herausforderung die Ausflüge so anzupassen, dass auch das jüngste Familienmitglied seinen Spaß hat. Ein Erfahrungsbericht.

 Um Unterhaltsames und Ärgerliches aus dem Elternalltag geht es in unserer Kolumne "Kinderkram".

Um Unterhaltsames und Ärgerliches aus dem Elternalltag geht es in unserer Kolumne "Kinderkram".

Foto: GA/ivector - stock.adobe.com

20 Kilometer in der Natur Wandern gehen, Backpacker-Reise in fernen Ländern, ein Museumsbesuch oder ein Ausflug in die Kletterhalle – alles Dinge, die man als Paar in seiner Freizeit gerne macht. Für ein knapp zwei Jahre altes Kind sind sie eher suboptimal. Wandern und Backpacking sind zu anstrengend, ein Museumsbesuch zu langweilig und ein Ausflug in die Kletterhalle – selbsterklärend. Trotzdem wollen wir unserem Sohn fernab unserer Wohnung etwas bieten. Irgendwann kann er die Bauklötze, seine Bücher und das Schaukelpferd eben auch nicht mehr sehen. Kleinkinder lieben zwar angeblich Wiederholungen beziehungsweise sollen so schneller lernen können, doch nach dem x-ten gebauten Turm verliert auch diese Beschäftigung ihren Reiz.

Im Moment stehen wir allerdings ein wenig vor dem Problem, dass ein U2-Kind motorisch natürlich noch nicht auf dem höchsten Level agiert. Bestimmte Ausflüge, die für ältere Kinder infrage kämen, sind damit raus – etwa die Trampolin-Halle oder der Hochseil-Kletterpark. Auch ein Kinobesuch wäre, von den motorischen Fähigkeiten einmal abgesehen, aus unterschiedlichen Gründen nicht das Richtige. 90 Minuten still an einem Platz sitzen – das haben wir bei unserem Sohn bislang noch nicht beobachten können. Es gibt aber ein paar Ausflugsoptionen, die vielversprechender sind.

Zum Beispiel der Besuch in einem Zoo oder in einem Tierpark. Kurze Wege, großes Spektakel. Die Tiere in ihren Gehegen zu suchen, macht unserem Sohn Spaß. Noch Tage danach nennt er uns ihre Namen und beeindruckt uns mit zugegebenermaßen leicht deformierten Rufen von Elefanten, Löwen oder Affen. Außerdem gibt es in Zoos Spielplätze. Letztere sind sowieso häufig die Rettung, wenn das Kind einmal einen bedingt guten Tag hat. Nach ein paar Schaukel-Einheiten, Rutsch-Durchgängen und dem Ritt auf einem wackeligen Spielgerät – häufig einem Tier nachempfunden –, ist unser Sohn meist wieder er selbst. Und last but noch least sind Treffen mit anderen Kindern eine gute Idee. Ob beim Turnen, in den Räumen der örtlichen Kirchengemeinde oder beim Treffen mit der Cousine: Ein wenig Spielen mit anderen Kindern stellt bei unserem Sohn häufig eine innere Zufriedenheit ein – wenn die anderen ihm nicht gerade seine Lieblingssachen wegnehmen.

Und darüber hinaus? Da gibt es ehrlicherweise nicht so viel. Zwar versuchen wir, unserem Sohn den einen oder anderen Spaziergang aufs Auge zu drücken. Das geht aber meist nur gut aus, wenn wir auf dem Weg ein paar Tiere treffen. Ansonsten bleiben wir zunächst bei allem, was erfolgreich ist. Mittlerweile könnten wir einen durchaus fundierten Ratgeber zu den hiesigen Spielplätzen erstellen. Und Tierparks und Zoos unterstützen wir gerne weiterhin mit unseren Eintrittsgeldern.

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