Erziehungstipp Was tun, wenn das Kind beim Telefonieren reinplappert?

Bonn · Kaum hat das Telefonat begonnen, bekommt man keinen zusammenhängenden Satz mehr zustande. Und auch der Gesprächspartner hat sich schon zum dritten Mal wiederholt. Denn das Kind quasselt, singt, brüllt dazwischen oder hat ganz wichtige Fragen.

 Kaum das Telefon in der Hand, quasselt das Kind dazwischen: Dann geht es ihm um Aufmerksamkeit. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Kaum das Telefon in der Hand, quasselt das Kind dazwischen: Dann geht es ihm um Aufmerksamkeit. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Foto: Christin Klose

Wie bekommt man bloß die Kleinen dazu, dass sie einen für fünf Minuten in Ruhe telefonieren lassen? „Wenn das Kind in den Störmodus schaltet, steht nichts anderes dahinter als das Konkurrieren um Aufmerksamkeit und die Frage „Bin ich wichtig?““, erklärt Erziehungsexpertin Nicola Schmidt. Die Buchautorin („Erziehen ohne Schimpfen“) rät Eltern, den lieben Kleinen genau das zu versichern: „Wenn sie die Information bekommen, wichtig zu sein, sind sie beruhigt.“

Drei Minuten investieren und Alternativen anbieten

Zunächst würde Schmidt den Gesprächspartner am Telefon bitten, ob er drei Minuten warten könne. „Dann fragt man das Kind „Was brauchst du?“ statt „Hör auf““, rät Schmidt. Meist kommen dann Antworten wie „Ich muss mal Pipi“, „Ich will kuscheln“, „Mir ist langweilig“ oder „Ich hab' Durst“. Wenn man sich dann darum kümmert, Alternativen anbietet statt Zurechtweisung, könne man in Ruhe sein Telefonat beenden. „Das sind drei richtig gut investierte Minuten“, sagt die Erziehungsratgeberin.

Es komme aber auch auf das Alter an. Wenn es um ganz kleine Kinder geht, wirbt Nicola Schmidt um Verständnis: „Die Kinder verstehen nicht, dass man mit jemanden redet, der nicht da ist. Sie denken, das ist ein Spiel.“

(dpa)
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