Lähmender Verlust Bei Trauerstörung Hilfe in Anspruch nehmen

Baierbrunn · Stirbt ein geliebter Mensch, ist an einen normalen Alltag erstmal nicht zu denken. Irgendwann aber sollte man aus der Trauer wieder ins Leben zurückfinden. Nicht jedem gelingt das.

 Trauer braucht Zeit. Doch irgendwann gilt es, zurück in den Alltag zu finden. Foto: Robert Günther/dpa-tmn

Trauer braucht Zeit. Doch irgendwann gilt es, zurück in den Alltag zu finden. Foto: Robert Günther/dpa-tmn

Foto: Robert Günther

Trauern braucht Zeit und kostet Kraft. Doch wer gar nicht mehr zurück in die Spur findet und wessen Gedanken nur noch um den Verstorbenen herum kreisen, der sollte sich irgendwann psychologische Hilfe holen. Fachleute sprechen von einer Trauerstörung.

Manche Menschen bleiben in ihrer Verarbeitung stecken und finden nicht in ihren Alltag zurück, erklärt die Psychologin Rita Rosner. „Sie können nicht mehr ihren Haushalt führen, ihren Job ausüben, treffen keine Freunde mehr“, sagt die Professorin für Klinische und Biologische Psychologie an der Universität Eichstätt-Ingolstadt in der Zeitschrift „Senioren Ratgeber“ (Ausgabe 06/2021).

Die Gedanken sind immer zu bei dem oder der Verstorbenen, häufig in Verbindung mit Schuldgefühlen oder Selbstvorwürfen. Ihr Rat: „Bessert sich die Stimmung nach einem halben Jahr nicht, ist es wichtig, sich Unterstützung bei einem Psychologen zu holen.“

Besonders schwer, sich von der Trauer zu befreien, fällt es Menschen demnach, wenn der langjährige Lebenspartner oder das eigene Kind stirbt, so Rosner. „Auch wer jemanden durch Suizid verloren hat, trauert häufig sehr lange und profitiert von professioneller Hilfe.“

© dpa-infocom, dpa:210604-99-860924/2

(dpa)
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