Cannabis Droge gegen Schmerzen und Krämpfe

BONN · Medikamente mit Cannabis werden vor allem in der Schmerztherapie eingesetzt. Alle wichtigen Fragen und Antworten.

Was ist Cannabis?

Cannabis bezeichnet sowohl die Hanfpflanze als auch ihre Inhaltsstoffe mit psychoaktiver Wirkung. Hanf ist eine der ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Welt. Es wird als Faser-, Heil- und Ölpflanze verwendet, aber ebenso zur Herstellung von Rauschmitteln. In Europa wird Cannabis als Marihuana oder Haschisch konsumiert.

Was enthält Cannabis?

Die Inhaltsstoffe der Cannabispflanze werden Cannabinoide genannt. Hauptinhaltsstoff ist das THC, das psychoaktiv, also berauschend, wirkt. Daneben gibt es noch 60 weitere Cannabinoide - darunter der Stoff, der in Arzneimitteln enthalten ist.

Wie wirkt Cannabis als Medizin?

Die Hauptwirkstoffe Delta-9-TCH und Cannabiol sollen eine krampflösende und schmerzstillende Wirkung haben.

Wann wird Cannabis als Medikament eingesetzt?

Unter anderem werden damit chronische Schmerzen und Nervenschmerzen behandelt. Auch zur Reduzierung des Augeninnendrucks wird es eingesetzt, außerdem bei ADHS und dem Tourette-Syndrom. Hanf wird zudem gegen Übelkeit, zur Appetitanregung und bei Multipler Sklerose verwendet.

Welche Medikamente sind zugelassen?

Das einzige hierzulande zugelassene Medikament auf Cannabis-Basis ist seit 2011 Sativex. Bei diesem Medikament erstatten die Krankenkassen in Einzelfällen die Kosten. Bei Blüten und Extrakten aus Apotheken beteiligen sich die Kassen nicht an den Kosten.

Wie viele Patienten werden mit Cannabis behandelt?

Nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums erhalten weniger als 4000 Patienten derzeit eine Behandlung auf Cannabisbasis. Aktuell haben 200 Patienten eine Ausnahmeerlaubnis, sich Medikamente mit Cannabis in der Apotheke zu beschaffen.

Was kostet eine Therapie?

Eine Therapie mit Cannabis aus der Apotheke kostet zwischen 300 und 1000 Euro im Monat.

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