Erkältungen bekämpfen Hausmittel Brühe: Statt Huhn lieber mehr Gemüse in den Topf

Berlin · Nicht nur vieles Omas schwören darauf: Bei Erkältungen bringt eine schöne Hühnerbrühe einen wieder auf die Beine. Doch was ist dran an der Wirkung des Huhns? Die Antwort ist, nun ja: ernüchternd.

 Verschiedene Gemüsesorten enthalten antivirale und antibakterielle Stoffe. Das macht sie zur perfekten Suppeneinlage, um als Hausmittel bei Erkältungen zum Einsatz zu kommen. Foto: Manuela Rüther/dpa-tmn

Verschiedene Gemüsesorten enthalten antivirale und antibakterielle Stoffe. Das macht sie zur perfekten Suppeneinlage, um als Hausmittel bei Erkältungen zum Einsatz zu kommen. Foto: Manuela Rüther/dpa-tmn

Foto: Manuela Rüther

Bei Erkältungen schwören viele Menschen auf das Trinken von Hühnerbrühe als Hausmittel. Doch auf das Huhn in der Suppe kann man gut verzichten und stattdessen lieber mehr Gemüse in den Topf geben, rät ein renommierter Fachmann für Naturheilkunde.

„Sellerie und Lauch zum Beispiel haben viele scharfe sekundäre Pflanzenstoffe, die eine gewisse antivirale und antibakterielle Wirkung haben“, sagt Andreas Michalsen, Professor für Klinische Naturheilkunde der Charité sowie Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Naturheilkunde am Immanuel-Krankenhaus in Berlin.

Keine Belege für positive Effekte

Michalsen forscht schon lange im Bereich Naturheilkunde und kennt unzählige Studien, die in dem Bereich vorgenommen wurden. Mit Blick auf das Huhn sei es ihm nie gelungen, wissenschaftlich etwas zu finden, warum gerade dieses einen positiven Effekt bringen soll: „Im Huhn sind Proteine und Fette drin - beides für die Infektabwehr unbrauchbar. Antivirale oder antibakterielle Stoffe, wie verschiedenes Gemüse sie enthält, bietet das Huhn nicht.“

Brühe sorgt für „gutes Bauchgefühl“

Also keine Hühnerbrühe mehr? So streng sieht es Michalsen auch wieder nicht: „Hühnerbrühe ist wie die meisten Suppen leicht verdaulich und macht ein gutes Bauchgefühl.“ Wer erkältet ist und sich deshalb eine kocht, sollte nur den Gemüseanteil ruhiger etwas höher schrauben.

Ebenfalls wichtig: Die Suppe nicht zu heiß schlürfen. „Hitzestress ist nicht gut für die Schleimhäute“, sagt Michalsen. Am besten ist die Suppe angenehm warm, aber nicht mehr hocherhitzt.

© dpa-infocom, dpa:211015-99-612994/3

(dpa)
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