Bei der Arbeit Hautschutz: Lieber desinfizieren und regelmäßig pflegen

Mannheim · Häufiges Händewaschen während der Pandemie kann besonders empfindliche Haut stressen. Beschäftigte sollten daher auf die richtige Pflege achten, und auf Einmalhandschuhe verzichten.

 Sind die Hände nicht verschmutzt, ist Desinfizieren im Vergleich zum Waschen die hautschonendere Option. Foto: Christian Charisius/dpa/dpa-tmn

Sind die Hände nicht verschmutzt, ist Desinfizieren im Vergleich zum Waschen die hautschonendere Option. Foto: Christian Charisius/dpa/dpa-tmn

Foto: Christian Charisius

Wer im Einzelhandel oder in Branchen mit viel Kundenkontakt beschäftigt ist, wäscht sich seit Beginn der Corona-Pandemie besonders oft die Hände. Darunter leidet die Haut. Trockenheit, Juckreiz, Rötungen und Ekzeme können die Folge sein. Deshalb ist die richtige Hautpflege entscheidend.

Grundsätzlich sei Desinfizieren schonender als Waschen, wie die Hautschutzexpertin Irina Lenssen im Magazin der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) erklärt. Alkoholische Handdesinfektionsmittel würden die Hautfette anders als beim Händewaschen nicht abspülen.

Desinfektionsmittel können Beschäftigte immer dann verwenden, wenn die Hände nicht sichtbar verschmutzt sind. Was es auf jeden Fall zu vermeiden gilt: Waschen und anschließend desinfizieren. Das belastet die Haut laut Lenssen besonders stark.

Schutzhandschuhe regelmäßig wechseln

Auch vom dauerhaften Tragen von Einmalhandschuhen rät die Hautschutzexpertin ab. Sie würden keinen zusätzlichen Schutz vor Corona-Viren bieten. Unter den flüssigkeitsdichten Handschuhen könne die Haut aber aufquellen, was die Haut empfindlicher macht.

Wenn Schutzhandschuhe vorgeschrieben und erforderlich sind, etwa bei Reinigungsarbeiten, sollten sie nur so lange getragen werden, bis sich spürbar Schweiß bildet. Dann wechseln Beschäftigte am besten in ein trockenes Paar.

Richtige Pflege für gestresste Hände

Um Ekzemen und Hautschädigungen vorzubeugen, sollten die Hände regelmäßig mit Hautpflegemitteln eingecremt werden, so die Expertin. An einigen Arbeitsplätzen gibt es etwa Hautschutzpläne, an denen sich Beschäftigte orientieren können.

Grundsätzlich können Beschäftigte pflegende Cremes oder Lotions vor längeren Pausen und nach Arbeitsende anwenden. Auch zwischendurch ist Eincremen mit einem schnell einziehenden Produkt ratsam, etwa nach dem Händewaschen.

Vor dem Auftragen sollten die Hände sauber und trocken sein. Auch Fingerkuppen, Nagelfalz und Fingerzwischenräume freuen sich über eine ausreichende Portion Pflege.

Bei ersten Anzeichen für Hautentzündungen in Form von Ekzemen, wenn die Haut etwa nässt, schuppt oder Bläschen bildet, sollten Betroffene auf jeden Fall rechtzeitig zu einem Hautarzt oder einer Hautärztin gehen.

© dpa-infocom, dpa:210511-99-559260/2

(dpa)
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