Ansturm erwartet Impfpriorisierung endet am 7. Juni

Berlin · Am 7. Juni soll die Impfpriorisierung enden. Gesundheitsminister Spahn bittet jedoch um Geduld - nicht alle Impfwilligen würden innerhalb weniger Tage einen Termin bekommen.

 Die Impfpriorisierung soll schon am 7. Juni wegfallen. Foto: Marijan Murat/dpa

Die Impfpriorisierung soll schon am 7. Juni wegfallen. Foto: Marijan Murat/dpa

Foto: Marijan Murat

In knapp drei Wochen soll die Impfpriorisierung enden. Gesundheitsminister Jens Spahn bat am Montagabend nach Beratungen mit seinen Länderkollegen die Menschen aber um Geduld.

„Dass am 7. Juni oder auch in der Woche des 7. Juni alle, die wollen, geimpft werden können, das kann ich ausdrücklich nicht sagen“, erklärte der CDU-Politiker in den ARD-„Tagesthemen“. „Das heißt nicht, dass wir dann alle binnen weniger Tage impfen können. Ich muss weiterhin auch da um Geduld bitten.“ Man werde bis in den Sommer hinein brauchen, um alle, die wollen, auch impfen zu können.

Die seit dem Impfstart vor fünf Monaten eingeführten Vorranglisten nach Alter, Erkrankungen und Beruf sollen dann in Praxen und regionalen Impfzentren wegfallen. Ab 7. Juni sollen auch Betriebs- und Privatärzte regulär mitimpfen.

In der letzten Maiwoche sollen die Hausärzte in Deutschland erstmals Impfstoff von Johnson&Johnson erhalten. „Der Bund wird für die Woche vom 25. bis 30. Mai rund 1,6 Millionen Dosen von Biontech, etwas mehr als 500.000 Dosen von Johnson&Johnson und voraussichtlich 600.000 von Astrazeneca bereitstellen“, teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KVB) den Praxen in einer Mitteilung mit, über die die „Rheinischen Post“ (Dienstag) berichtet. Der Impfstoff von Johnson&Johnson hat den Vorteil, dass er mit einer Dosis auskommt.

Der Deutsche Hausärzteverband sprach von einer großen Herausforderung für das Praxispersonal, das schon von Anfragen überrannt werde. „Bei allem Verständnis dafür, dass jede und jeder jetzt so schnell wie möglich dran kommen will, appelliere ich an die Patientinnen und Patienten: Habt Geduld!“, sagte der Vorsitzende Ulrich Weigeldt der „Rheinischen Post“ (18. Mai). Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisierte in der Zeitung, nicht ein Datum dürfe das Ende der ethischen Reihenfolge bei der Impfung bestimmen. Allein der Impffortschritt in den drei Prioritätsgruppen müsse der Maßstab dafür sein.

Mehr als 70 Prozent der Über-60-Jährigen sind mindestens einmal geimpft , fast 25 Prozent vollständig. Insgesamt wurden inzwischen mehr als 40 Millionen Impfdosen verabreicht. 37 Prozent der Bundesbürger (30,8 Millionen) sind mindestens einmal geimpft - 11,2 Prozent (9,3 Millionen) voll.

© dpa-infocom, dpa:210517-99-634737/3

(dpa)
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