Warme Temperaturen sorgen für viel Pollenflug

Die nächsten Tage dürften für Gräserpollen-Allergiker in Bonn und Region besonders schwer werden. Die Saison der Gräserpollen erreicht im Juni ohnehin schon ihren Höhepunkt. Die Anzahl der Gräser, die gleichzeitig blühen ist dann am höchsten. Die warmen Temperaturen verschlimmern die Situation für Allergiker nur noch: Bei Trockenheit reichern sich die Pollen in vielen Luftschichten an und es kommt zu starkem Pollenflug.

Erste Abhilfe für Allergiker schaffen schon einfache Alltagsgegenstände wie eine Sonnenbrille oder eine Maske. Auch Lüften hilft, aber nur zu bestimmten Zeiten. Hilfreiche Tipps für Pollenallergiker sind in dieser Übersicht zusammengestellt. Welche Pollen für gewöhnlich rund ums Jahr in Bonn und der Region unterwegs sind, zeigt unser Überblick.

Bereits ab Januar können in Bonn die ersten Pollen unterwegs sein. Hasel und Erle, die auch als Frühblüher bezeichnet werden, können ihre ersten Pollen bereits im Winter abgeben. Somit kann es schon zu Beginn des Jahres zu einem leichten Pollenflug in Bonn kommen, auf den Allergiker bereits reagieren können.

Ab Februar steigt die Pollenlast in der Luft dann stärker an. Neben einem mäßigen Pollenflug von Erle und Hasel, der sich zum Ende des Monats in einen starken Pollenabwurf verstärkt, streuen auch Pappel und Esche ab Mitte Februar ihre Pollen in die Luft. Zeitgleich beginnen auch Weide und Ulme damit, ihre Pollen abzuwerfen.

Im März ist die Pollenlast in Bonn dann sehr hoch. Zu Beginn des Monats kann der Pollenflug von Hasel und Erle noch besonders stark sein, bevor er sich dann im Laufe des Monats abschwächt. Vor allem in der Mitte des Monats überschneiden sich dann viele verschiedene Pollen in der Luft. Pappel, Esche, Weide und Ulme können gerade dann einen mäßigen bis starken Pollenflug erreichen und ab Mitte März können auch die Pollen der Birke hinzu kommen. Wie Jens Mutke, promovierter Biologe an der Universität Bonn, erklärt, geht aus den Daten der Stadt Bonn hervor, dass es einige Straßen in Bonn gibt, in denen vor allem Birke und Hasel als Hauptbäume gepflanzt wurden. Davon betroffen sind zahlreiche Friedhöfe in Bonn. Allergiker haben es aber auch insbesondere auf der Rhenusallee in Ramersdorf, der Humboldt-Straße nahe des Baumschulwäldchen oder der Dorotheenstraße nahe des Verteilerkreises schwer. Gegen Ende des Monats beginnt zudem die Blütezeit für die Buche.

Die Blütezeit für Erle und Hasel findet im April dann langsam ihr Ende. Dafür erreichen aber Esche, Weide und Birke den Höhepunkt in ihrem Pollenflug. Ab Mitte April beginnen weitere Pflanzen zu blühen und ihre Pollen zu verteilen. Ampfer, Gräser und Spitzwegerich können dann bereits einen leichten Pollenflug aufweisen. Gegen Ende des Monats kommt noch Roggen hinzu, der ebenfalls seine Pollen verteilt.

Zu den schwachen Pollenflügen der Ulme, Esche, Pappel und des Roggen mischen sich ab Mitte Mai auch mäßig viele Pollen von Birke und Weide. Ab Ende des Monats kommt es zu starken Pollenflügen von Gräsern. Auch Spitzwegerich streut dann mäßig viele Pollen in die Luft.

Im Juni sind die Blütezeiten für die meisten Bäume vorbei, wodurch die Pollenlast zurückgeht. Anfang Juni kann es noch vereinzelt zu Pollenflügen von Esche, Weide, Ulme und Buche kommen. Durch den gesamten Juni ziehen sich mäßig viele Pollen von Ampfer und Spitzwegerich. Besonders stark im Juni sind die Pollen von Gräsern, die sich durch den gesamten Monat bis in den Juli ziehen. Ab Ende Juni beginnt auch Beifuß damit, seine Pollen zu verteilen.

Zu Beginn des Monats läuft die Blütezeit von Roggen aus, während die von Ambrosia langsam beginnt. Mitte Juli ist die Hochzeit für die Pollen von Ampfer und Spitzwegerich. Auch Gräser verteilen zu dieser Zeit noch viele Pollen. Gerade in der Rheinaue ist die Pollenlast aufgrund der vielen, verschiedenen Pflanzen, die dort wachsen, hoch. Gerade in der Stadt ist abends die Pollenlast sehr viel stärker, sodass Allergiker darauf achten sollten, beispielsweise lieber morgens zu lüften. Erst gegen Ende des Monats verringert sich die Pollenlast wieder, wenn Ampfer, Spitzwegerich und die Gräser in einen mäßigen Pollenabwurf wechseln. Dafür steigert Beifuß seine Pollenproduktion und Allergiker müssen mit einer starken Pollenlast rechnen.

Während die Pollenlast zu Beginn des Monats noch relativ hoch ist, da Ampfer, Gräser, Spitzwegerich und Beifuß noch viele ihrer Pollen verteilen, ändert sich das zum Ende des Monats. Abgesehen von Ambrosia, das mäßig viele Pollen verteilt, erreichen die anderen Pflanzen im August das Ende ihrer Blütezeit, wodurch sich die Pollenlast in der Luft verringert.

Der September ist der letzte Monat, in dem Allergiker normalerweise mit Pollenflügen rechnen müssen. Spitzwegerich, Beifuß und Gräser haben dann noch einen schwachen Pollenflug.

Im Oktober gibt es so gut wie keine Pollen mehr. In den ersten Wochen des Monats können noch vereinzelt die Pollen von Gräsern und Kräutern auftreten, bevor die Pollenzeit vorbei ist.

Obwohl die Hauptzeit für Allergiker und Pollen meistens erst im Frühjahr beginnt, sind die ersten Pollen schon ab Anfang Dezember unterwegs. Nachdem im November so gut wie keine Pollen fliegen, leitet die Hasel mit einem schwachen Pollenflug die Allergikersaison am Ende des Jahres ein. Ab Mitte Dezember folgt dann auch die Erle, die dann mit einem schwachen Pollenflug einsetzten kann.