Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft Warum die Waldbrandgefahr in der Region zurzeit steigt

Bonn · Gleich zwei Waldbrände hat es in den vergangenen Tagen in der Region gegeben. Zwar gingen diese glimpflich aus, doch die Waldbrandgefahr in der Region ist weiterhin hoch. Stephan Schütte vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft erklärt, woran das liegt.

 Weggeworfene Zigarettenstummel können schnelle einen Waldbrand auslösen.

Weggeworfene Zigarettenstummel können schnelle einen Waldbrand auslösen.

Foto: DPA

Erst im Siebengebirge, dann in der Nähe des Siegufers in Hennef: In den vergangenen Tagen gab es gleich zwei Waldbrände in der Region. Das Feuer konnte zwar in beiden Fällen schnell gelöscht werden, dennoch ist die Waldbrandgefahr in der Region zurzeit weiterhin hoch. Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft erklärt, woran das liegt und wie die Brandgefahr verringert werden kann.

Die Waldbrandgefahr in Deutschland wird anhand einer fünf-stufigen Waldbrandgefährdung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) beurteilt, dabei steht der Wert eins für eine geringe und der Wert fünf für eine sehr große Gefährdung, erklärt Stephan Schütte, Forstamtsleiter des Regionalsforstamts Rhein-Sieg-Erft. „Für heute und morgen gilt  für NRW die Warnstufe 3. Am Sonntag schwächt sich die Gefahr auf 2 ab,“ erläutert Schütte am Freitag und verweist auf die Karte des DWDs.

Trockene Äste sorgen für eine hohe Brandgefahr

Zwar seien allgemein Nadelwälder stärker gefährdet als Laubwälder, doch kämen im Frühjahr weitere Gefahrenpunkte hinzu. „Aktuell besonders gefährdet sind die großen Kahlflächen im Wald, die durch den Borkenkäferbefall entstanden sind,“ erklärt der Leiter des Forstamts weiter. Das Zusammenspiel von trockenem Gras und abgestorbenen Ästen, die durch den Borkenkäfer abgefallen seien, machten diese Bereich besonders anfällig für Waldbrände. Das Nutzholz sei zwar verwertet worden, die trockenen Äste der Fichten, die immer noch den Boden bedecken, würden allerdings weiter zu einer hohen Brandlast führen, so Schütte.

Dass die Gefahr für Waldbrände im März und Frühling besonders hoch ist, wundert Schütte des Weiteren nicht. Gerade im Frühling komme es oft zu Grasbränden und Bodenfeuern. Das Gras und die Stauden seien im letzten Herbst vertrocknet und nun leicht entzündlich, erklärt Schütte. Die Waldbrandgefahr sinke erst wieder, wenn neues Gras über die vertrockneten Flächen wachse, dies könne jedoch, je nach Witterungsverhältnis, noch einige Wochen dauern. Doch auch entlang der Waldwege bestehe ein besonderes Risiko, führt Schütte aus: „Es entwickelt sich oft ein Grasstreifen. Diese können sich zum Beispiel durch eine weggeworfene Zigarettenkippe sehr schnell entzünden.“

Spaziergänger sollten ihr Verhalten anpassen

Spaziergänger im Wald sollten sich daher rücksichtsvoll benehmen und auf einige, wichtige Aspekte achten. So existiere beispielsweise ein Rauchverbot in den Wäldern, das vom 1. bis zum 31. März gilt. Außerdem sollten Spaziergänger davon absehen, Lagerfeuer zu machen oder im Wald zu grillen. Darauf liegen nicht nur Bußgelder, sondern Verursacher können gegebenenfalls noch für den Sachschaden, der dem Waldbesitzer entstanden ist, sowie den Feuerwehreinsatz aufkommen müssen. „ Da können schnell Beträge bis 100.000 Euro zusammenkommen,“ mahnt Schütte.

Sollten Spaziergänger allerdings einen Waldbrand entdecken, dann sei schnelles Handeln nötig. In solchen Fällen sollten Spaziergänger die Feuerwehr rufen und möglichst genaue Ortsangaben machen können. Dafür empfiehlt Schütte, die Rettungsschilder im Wald zu beachten, die an vielen Stellen zu finden sein sollten. Auf den Schildern befindet sich eine Kennnummer, die in Notfällen an die Feuerwehr weitergegeben werden soll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort