Hygieneregeln beim Schwitzen Die wichtigsten Infos zum Saunabesuch in Corona-Zeiten

Leipzig · Mit dem Herbst beginnt die Saunazeit. Viele Saunagänger sind nun aber verunsichert, ob das gemeinsame Schwitzen in Corona-Zeiten eine gute Idee ist. Wie hoch ist das Infektionsrisiko?

 Coronaviren werden bei hohen Temperaturen abgetötet.

Coronaviren werden bei hohen Temperaturen abgetötet.

Foto: picture alliance / dpa/Andreas Gebert

Mit dem Herbst beginnt die Saunazeit. Allerdings sind viele Menschen verunsichert, ob sie auch in Corona-Zeiten schwitzen dürfen. Klar ist: Auch in der Sauna besteht wie an allen öffentlichen Orten ein Infektionsrisiko, weshalb auch hier die Hygieneregeln einzuhalten sind. Fragen und Antworten:

Kann das Sars-Cov-2-Virus die Saunawärme überleben?

Wärme setzt Viren generell zu. Laboruntersuchungen zufolge werden Coronaviren im Allgemeinen ab einer Temperatur von 60 Grad Celsius abgetötet. Da sich Coronaviren in ihrer Struktur kaum unterscheiden, gilt das Experten zufolge auch für das neuartige Virus.

Forscher der Technischen Hochschule Ulm fanden heraus, dass bei 60 Grad rund eine halbe Stunde für eine fast vollständige Vernichtung der Coronaviren ausreicht. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) verweist auf solche Studien, wobei sich die Angaben im höheren Temperaturbereich teils widersprechen. Zu Sars-CoV-2 direkt gibt es bislang nur wenige Daten - danach wird das Virus bei 70 Grad in fünf Minuten inaktiviert.

Was bedeutet das für den Saunabesuch?

Die Luft auf der obersten Bank im Saunaraum hat bis zu 90 Grad, was das Virus deutlich eliminieren kann. Allerdings schwitzen Saunagäste nicht durchgehend oder ausschließlich im heißesten Temperaturbereich, wie der Deutsche Saunabund betont. Sie verbringen auch viel Zeit in Dampfbädern, Ruheräumen, Wasserbecken, Umkleiden und Duschen. Der Mindestabstand ist daher auch in der Sauna einzuhalten, wenngleich dies vergleichsweise schwer fallen dürfte. Das Maskentragen ist zumindest im Saunaraum unrealistisch.

Der Saunaverband hält es dennoch für "nicht sehr wahrscheinlich, sich während des acht- bis 15- minütigen Aufenthalts in der Saunakabine anzustecken". Es sei denn, "einem Saunabadenden fehlt jegliche Hustendisziplin, und die anderen Gäste werden immer wieder angehustet". Zudem verweist der Verband auf die tägliche Reinigung und Desinfektion in den Saunaanlagen.

Können Coronaviren durch Badewasser übertragen werden?

Coronaviren werden nach derzeitigem Kenntnisstand nicht über Badebecken in Saunaanlagen und Thermen übertragen. Zudem wird das Badewasser regelmäßig und gründlich etwa durch Chlor desinfiziert.

Worüber kann das Virus übertragen werden?

Das passiert über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch beim Husten, Niesen, Atmen und Sprechen. In mit Coronaviren angereicherten Aerosolen ist Sars-CoV-2 nach drei Stunden noch nachweisbar. Auch auf Oberflächen bleibt das Virus eine Zeit lang infektiös, etwa auf Karton, Edelstahl oder Plastik. Dem Bundesamt für Risikobewertung sind zwar keine derartigen Infektionen bekannt. Schützen kann man sich aber grundsätzlich auch hier durch regelmäßiges Händewaschen und Fernhalten der Hände vom Gesicht.

Wer sollte nicht in die Sauna gehen?

Generell sollten Menschen mit akuten Erkrankungen der Atemwege, etwa starkem Husten und Schnupfen, keine Sauna und auch keine Hallenbäder besuchen. Dies gilt ebenso bei Durchfall.

(AFP)
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