Gute Sonnencreme für wenig Geld Das sollten Sie beim Kauf von Sonnenmilch beachten

Bonn · Sonnenschutz gehört zum Sommer dazu, denn so kann das Risiko für Hautkrebs gesenkt werden. Doch welche Sonnenmilch ist gut? Welche gefährlichen Inhaltsstoffe sollte man kennen? Die Zeitschrift Ökotest hat aktuelle Produkte untersucht.

Sensitive Sonnencremes ohne bedenkliche UV-Filter 
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Sonnenmilch - die Testsieger

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Bereits ein einziger Sonnenbrand kann ein gesundheitliches Risiko sein. Hautärzte empfehlen daher, Sonnenschutz zu verwenden. Bei Schwimmbadwetter sollte man sich mehrmals täglich mit Sonnenmilch eincremen, doch einige Produkte enthalten gefährliche Inhaltsstoffe. Empfehlenswerte Sonnenmilch hat nun die Zeitschrift Ökotest getestet.

Was beim Kauf von Sonnenmilch wichtig ist

Kein Parfüm oder Alkohol, dafür pflegende Inhaltsstoffe: Neigt die Haut zu Irritationen, sollte auch die Sonnencreme besonders sanft sein. Die Verbraucherzentrale warnt vor älteren Sonnencremes mit dem Inhaltsstoff Octocrylen: „Suchen Sie auf dem Etikett, das Stichwort „Ingredients“. Wenn in der folgenden Inhaltsstoffliste „Octocrylene“ aufgelistet ist, sollten Sie ältere Sonnencreme vorsorglich nicht weiter verwenden.“

So hat Ökotest Sonnenmilch getestet

21 sensitive Sonnencremes hat die Zeitschrift „Öko-Test“ im Labor untersuchen lassen (Ausgabe 6/2023).

Mit Ergebnissen, die die Testerinnen und Testern erfreuten. Denn alle untersuchten Produkte kommen ohne bedenkliche UV-Filter aus. Das war bei vergangenen Tests nicht immer so.

Das sind die Testsieger

Insgesamt drei Sonnencremes gingen mit insgesamt sehr guter Bewertung aus dem Test hervor. Die „Alverde Sensitiv Sonnenmilch 30“ (dm), die „Lavera Sensitiv Sonnenlotion 30“ (Laverana) und die „Sun D'Or Sonnenmilch Sensitiv 30“ (Budni/Edeka/Netto). Letztere zählt mit einem Preis von 1,88 Euro pro 100 Milliliter auch zu den günstigsten Produkten im Testfeld. Zwölf Sonnencremes schnitten im Test gut ab.

Warnhinweis für Kinder fehlte

Und der Rest? Bei drei Produkten bemängelten die Testerinnen und Tester, dass sie den Konservierungsstoff mit dem Namen „Silberchlorid, aufgebracht auf Titandioxid“ enthalten. In einer Creme steckt sogar mehr, als sie laut Kosmetik-Verordnung enthalten darf - Note: Ungenügend.

Es lässt sich nicht ausschließen, dass sich die Silberverbindung im Körper anreichert und für eine schiefergraue Verfärbung der Haut sorgt. Der Konservierungsstoff darf in Produkten für Kinder unter drei Jahre nicht eingesetzt werden. Doch laut den Testerinnen und Testern lässt sich nicht ausschließen, dass Familien sensitive Sonnencremes für ihren Nachwuchs nutzen, in denen der Konservierungsstoff aber enthalten sein kann. Laut „Öko-Test“ müsste daher auf den Verpackungen von sensitiven Sonnencremes mit dem Konservierungsstoff ein Warnhinweis zu finden sein, dass Kinder unter drei Jahren diese Cremes nicht benutzen dürfen. So ein Hinweis fehlte bei betroffenen Produkten aber.

Sollte man sich schon im Frühsommer eincremen?

Laut der Deutschen Krebshilfe wird die Intensität der Frühlingssonne leicht unterschätzt. "In manchen Jahren entstehen Ende März und im April sogenannte Low-Ozon-Events in der Stratosphäre, die dazu führen, dass deutlich mehr UV-Strahlung die Erde erreicht als gewöhnlich", erklärt Dr. Peter von der Gathen, Atmosphärenforscher am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam. Tagesaktuell bietet der UV-Index Auskunft über die zu erwartende Intensität der Sonnenstrahlung.

Wie gefährlich ist Hautkrebs?

Hautkrebs betrifft in Deutschland immer mehr Menschen. 2021 wurden laut dem statistischen Bundesamt 105.700 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt. Das sind 75 Prozent mehr als noch zwanzig Jahre zuvor.

Zu dem Trend trägt Gesundheitsexperten zufolge unter anderem die steigende Lebenserwartung bei. Auch mangelnder Sonnenschutz und mangelndes Bewusstsein für das Problem vor Jahrzehnten sowie ein verändertes Freizeitverhalten gelten als Faktoren. Im Jahr 2021 starben nach den Destatis-Daten etwa 4100 Menschen, 55 Prozent mehr als im Jahr 2001 (2600 Todesfälle). Wie bei den meisten Krebserkrankungen sind vor allem ältere Menschen betroffen: Die Hälfte der 2021 an Hautkrebs Verstorbenen war 80 Jahre oder älter.

Für Kinder ist Sonnenschutz besonders wichtig

Direkte Sonneneinstrahlung sollten Eltern für ihr Baby im ersten Lebensjahr vermeiden. Für Kleinkinder empfiehlt sich eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50, egal ob mit einem physikalischen Filter, der sofort wirkt, oder einem chemischen, der erst nach 20 Minuten greift. Dabei gilt: Viel hilft viel. "Tendenziell cremt man mit zu wenig Creme ein. Bei Kleinkindern brauchen Sie etwa drei bis fünf Teelöffel voll Creme", sagt Lea Baschab, Apothekerin in Herrsching, im Apothekenmagazin "Baby und Familie".

Wolken schützen nicht vor Sonnenbrand

Nach jedem Badegang sollten Eltern den Sonnenschutz erneuern, sonst alle zwei bis drei Stunden. "Auch wenn es bewölkt ist. UV-Strahlen werden nicht vollständig von den Wolken geblockt", erklärt Apothekerin Baschab. Eine weitere Möglichkeit, das Kleinkind vor Sonnenbrand zu bewahren, bietet Kleidung mit hohem UV-Schutz. Zusätzlich empfiehlt sich eine Kopf- und Nackenbedeckung sowie eine Sonnenbrille.

© dpa-infocom, dpa:230524-99-812113/3

(mit Material von dpa)
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