Werbung für Einweg-Plastikflaschen in der Kritik Umwelthilfe wirft Lidl Verbrauchertäuschung vor

BONN · Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die neue Werbekampagne von Lidl. Unter dem Slogan "Jede Flasche zählt" werbe die Supermarktkette fälschlicherweise mit umweltfreundlichen Einweg-Plastikflaschen.

Werbung für Einweg-Plastikflaschen in der Kritik: Umwelthilfe wirft Lidl Verbrauchertäuschung vor
Foto: Michael Wrobel

Als "Greenwashing" bezeichnet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die neue Werbekampagne von Lidl. Darin behauptet die zweitgrößte Supermarktkette Deutschlands, durch das Recycling ihrer neuen Einwegflaschen jährlich 50.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid zu sparen und damit einen Beitrag für die Umwelt zu leisten.

Laut Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft, führt das Unternehmen Verbraucher auf diese Weise gezielt in die Irre: "Lidl kommuniziert, dass ihre Einwegflaschen mit Recyclingmaterial im Vergleich zu anderen Einweg-Plastikflaschen CO2 in Höhe von 50.000 Tonnen pro Jahr einsparen. Dabei hätte Lidl darstellen müssen, wie hoch die CO2-Mehrbelastung ihrer Einweg-Recyclingflaschen gegenüber Getränken in Mehrwegflaschen ist."

Einwegflaschen aus Plastik seien wiederbefüllbaren Mehrwegflaschen ökologisch deutlich unterlegen. In der Herstellung bräuchten sie mehr Ressourcen. Außerdem hinterließen sie große Mengen Abfall. Mehrwegflaschen hingegen würden bis zu 50 Mal wiederbefüllt. Deshalb müssten Verpackungen auch nicht millionenfach neu hergestellt werden.

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