Wassergewöhnung bis Gold Was Kindern beim Schwimmen lernen wirklich hilft

Hamburg- · Schwimmen macht Spaß. Vor allem, wenn es richtig gut klappt. Dafür braucht es Übung und die richtige Technik. Wie Eltern ihre Kinder unterstützen können, zeigt dieser Überblick.

Vertrauen: Eltern können ihrem Kind Freude am Wasser vermitteln.

Vertrauen: Eltern können ihrem Kind Freude am Wasser vermitteln.

Foto: Mascha Brichta/dpa-tmn

Wie kann ich die Kinder auf den Schwimmkurs vorbereiten?

  • Spritzen: Plantschen Sie mit Ihrem Kind in der Badewanne und spritzen Sie mit Wasser. „Damit Ihr Kind merkt, dass nichts passiert, wenn es Wasser ins Gesicht bekommt“, sagt Achim Wiese von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). So stärken Sie bei Ihrem Nachwuchs das Vertrauen ins Element Wasser. Im Schwimmbad können Sie Ihr Kind auf den Beckenrand setzen und kräftig mit den Beinen strampeln lassen - bis das Wasser spritzt.
  • Tauchen: Wenn kein Badeschaum im Wasser der Badewanne ist, können Sie mit Ihrem Kind kleine Tauchübungen machen. Legen Sie einen Gegenstand auf den Grund der vollen Wanne und lassen Sie ihn von Ihrem Kind hinaufholen.
  • Ausatmen: In Gefahrensituationen halten Kinder vor Schreck die Luft an. Das kann zu einem Krampf der Stimmritzen führen, der es unmöglich macht, um Hilfe zu rufen und zu atmen. Für die Sicherheit Ihres Kindes ist es daher wichtig, dass es das Ausatmen lernt. Das können Sie trainieren, indem Ihr Kind Bälle oder Luftballons, die auf der Wasseroberfläche liegen, hin- und her pustet.
  • Blinzeln: Einige Kinder duschen und baden mit Schwimmbrillen. Oft nehmen Eltern auch Eimer oder Schüsseln zu Hilfe, um die Haare zu waschen. Sie wollen verhindern, dass Wasser in die Augen der Kinder kommt und es großes Geschrei gibt.
Beim Planschen lernen Kinder spielerisch den Umgang mit Wasser.

Beim Planschen lernen Kinder spielerisch den Umgang mit Wasser.

Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn
  • Blubbern und Pusten: Lassen Sie Ihr Kind mit einem Strohhalm Blasen in das Wasser pusten. Das trainiert die Atmung, die später wichtig ist, damit sich das Kind nicht verschluckt und lernt ausdauernd zu atmen. Zudem entwickelt das Kind so Freude an Wasser.
  • sich im Wasser wohlzufühlen.
  • auf dem Rücken zu treiben.
  • sich an spritzendes Wasser zu gewöhnen.
  • nicht in Panik zu verfallen, wenn Wasser ins Gesicht spritzt.
Mit Schwimmabzeichen können Kinder ihre Fähigkeiten zeigen.

Mit Schwimmabzeichen können Kinder ihre Fähigkeiten zeigen.

Foto: Matthias Balk/dpa/dpa-tmn

Welche Schwimmabzeichen gibt es?

  • Springen
  • Schwimmen
  • Tauchen
  • einen aktuellen Rettungsschwimmerschein
  • am besten einen pädagogischen Hintergrund
  • eine Grundausbildung beim Deutschen Schwimmlehrerverband oder der DLRG
Auch beim Schwimmunterricht gilt: Übung macht den Meister.

Auch beim Schwimmunterricht gilt: Übung macht den Meister.

Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn

Wie unterstütze ich mein Kind beim Schwimmen lernen?

  • Profis vertrauen: Bringen Sie dem eigenen Kind besser nicht das Schwimmen selbst bei, rät Franziska Schalm. Falsch eingeübte Bewegungen lassen sich nur schwer wieder korrigieren.
  • Zeit geben: Keinen Druck auf das Kind ausüben, was die Schnelligkeit des Erfolgs angeht. „Wenn ein Kind ein Jahr braucht, um schwimmen zu lernen, dann ist das so. Jedes Kind braucht so lange, wie es eben braucht“, sagt Schalm.
  • Konzentration: Natürlich ist es spannend und süß, das eigene Kind schwimmen zu sehen. Doch Achim Wiese rät dazu, das Kind beim ersten Schwimmkurs wie der Wassergewöhnung oder dem Seepferdchenkurs mit dem Schwimmlehrer allein zu lassen. „Stellen Sie sich nicht an den Beckenrand oder an die Fensterscheibe. Das lenkt das Kind nur ab.“
  • Behutsam vorgehen: Nach ersten Schwimmerfolgen sollten Sie Ihr Kind nicht überfordern. „Man kann bei Kindern viel kaputt machen, wenn man zum Beispiel sagt: 'Komm wir gehen jetzt einmal ins große Schwimmbecken', aber das Kind noch nicht so weit ist“, sagt Wiese.
  • Nicht ängstigen: Machen Sie Ihrem Kind keine Angst vor tiefem Wasser und vermeiden Sie Sätze wie: Pass auf, da ist es tief. „Warum muss man Angst haben, wenn das Wasser tief ist? Deshalb lernt ein Kind ja schwimmen“, sagt Wiese.

Bieten Schwimmflügel ausreichend Schutz?

Schwimmflügel können eine falsche Sicherheit vorgaukeln.

Schwimmflügel können eine falsche Sicherheit vorgaukeln.

Foto: Florian Schuh/dpa-tmn

Reicht der Schwimmunterricht in der Grundschule aus?

(dpa)
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