Wenn die Seele schmerzt

Der Verein Adelante unterstützt traumatisierte Menschen.

 Wenn die Seele schreit, leiden Betroffene oft auch körperlich. Symbolfoto: dpa

Wenn die Seele schreit, leiden Betroffene oft auch körperlich. Symbolfoto: dpa

Entsetzliche Ereignisse, die jäh das Gefühl der Sicherheit und Unverwundbarkeit durchbrechen, können den Umgang mit den eigenen Gefühlen und der Umwelt tiefgreifend beeinträchtigen. Der Alltag traumatisierter Menschen steht unter dem Vorzeichen des Traumas, gegenüber dem sie in ständiger Alarmbereitschaft verharren.

Viele traumatisierte Menschen empfinden Angst und erhöhte körperliche Erregung bei an das Trauma erinnernden Situationen oder auch nur lauten Geräuschen. Sie reagieren mit Kampf- oder Fluchtbereitschaft, oft ohne die Herkunft solcher extremen Reaktionen zu kennen.

Um Menschen mit traumatischen Erfahrungen zu unterstützen wurde vor drei Jahren der gemeinnützige Verein „Adelante“ von Therapeuten, Sozialarbeitern und anderen engagierten Menschen gegründet. Ein Herzstück der Arbeit von „Adelante“ ist eine offene Beratungsstelle in Bonn-Duisdorf, die an drei Tagen der Woche jedem offen steht, der Hilfe braucht, unabhängig davon, ob er selbst betroffen ist, Hilfe für einen nahe stehenden Menschen sucht oder sich aus beruflichen Gründen informieren möchte.

Diese Hilfe kann beispielsweise in der Vermittlung therapeutischer Angebote, in der Beratung hinsichtlich praktischer Alltagsprobleme, im Rat im Umgang mit Behörden und weiterem liegen. Für die Mitarbeiter von „Adelante“ steht das persönliche Gespräch im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Ratsuchenden gilt es herauszufinden, was der nächste Schritt aus der Krise heraus sein kann.

Aus dem Spanischen übernommen bedeutet „Adelante“ soviel wie „vorwärts“, „weiter“ und drückt die Vereinsphilosophie aus, derzufolge auch die Bewältigung noch so großer Herausforderungen stets mit einem ersten kleinen Schritt beginnt.

Neben der Beratungsstelle bietet der Verein Vorträge und Schulungen an, die über Erscheinungsformen, Auswirkungen und die Bewältigung von Traumatisierungen informieren. So gibt es beispielsweise Beratungsabende für Lehrer und Sozialarbeiter oder auch begleitete Klassenfahrten.

Weitere Informationen unter: www.adelante-beratungsstelle.de

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