Bauchweh oder Durchfall Zöliakie-Anzeichen oft schon im Kindesalter

Berlin · Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms. Sie beginnt oft schon im Kindesalter und hat gewisse Anzeichen. Diese richtig zu deuten, ist aber gar nicht so einfach.

 Bei Zöliakie führt der Verzehr von in Getreide enthaltenem Gluten zu Entzündungen im Dünndarm. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Bei Zöliakie führt der Verzehr von in Getreide enthaltenem Gluten zu Entzündungen im Dünndarm. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Foto: Andrea Warnecke

Kinder haben häufiger mal einen Blähbauch oder Durchfall. Dahinter kann sich eine Zöliakie verbergen, also eine Unverträglichkeit des Klebereiweiß Gluten. Die meist unspezifischen Beschwerden zeigen sich oft schon im Kleinkindalter, erklärt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Gluten kommt in Getreidesorten wie Weizen, Dinkel und Roggen vor. Bei einer Zöliakie führt die Zufuhr von Gluten zu einer Entzündung in der Darmschleimhaut. Dadurch können nicht mehr genügend Nährstoffe aufgenommen werden, verschiedene Beschwerden sind die Folge.

Anzeichen für Zöliakie oft unspezifisch

Neben Blähbauch und Durchfall können mangelnde Gewichtszunahme, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie chronische Verstopfung Anzeichen sein, so der Verband. Ist das Kind blass, könnte das am Eisenmangel in Folge der schlechten Nährstoffverwertung liegen.

Gerade weil die Krankheitszeichen so unspezifisch seien, gehöre Zöliakie zu den am häufigsten übersehenen Krankheiten. Bei einem Verdacht untersucht der Kinderarzt zunächst, ob Antikörper im Blut sind. Die weitere Behandlung übernimmt der Kinder-Gastroenterologe. Liegt eine Zöliakie vor, ist eine glutenfreie Ernährung die einzig wirksame Therapie.

Vorsicht bei Ernährungsumstellung

Bis zur endgültigen Diagnose durch den Arzt sollten Kinder aber nicht glutenfrei ernährt werden, warnen die Experten.

Die Ernährungsumstellung enthalte nämlich einige Fallstricke. Glutenfreie Nahrungsmittel haben beispielsweise wenig Ballaststoffe. Eltern und Kinder sollten eine Beratung durch einen Experten in Anspruch nehmen, rät der BVKJ. Auf der Webseite der Deutschen Zöliakiegesellschaft finden sich praktische Informationen.

© dpa-infocom, dpa:200810-99-115950/2

(dpa)
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