Umfrage-Ergebnis Ifo: Homeoffice-Potenzial längst nicht ausgeschöpft

München · Laut Bundesregierung sollen Unternehmen überall da, wo es möglich ist, ihre Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten lassen. Doch noch immer setzen viele Arbeitgeber diese Vorgabe nicht um. Zu diesem Schluss kommt zumindest das Ifo-Institut.

 Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice liegt laut Ifo-Institut unter dem Möglichen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice liegt laut Ifo-Institut unter dem Möglichen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Foto: Sebastian Gollnow

Beinahe jeder dritte deutsche Arbeitnehmer hat im Februar von zu Hause aus gearbeitet - doch es könnten deutlich mehr sein. Das Ifo-Institut in München kommt auf Basis seiner monatlichen Konjunkturumfrage auf eine Quote von 30 Prozent der Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice waren, wie es nun mitteilte.

Damit sei das Potenzial dafür aber „bei weitem nicht ausgeschöpft“, kritisierte Ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. Denn bei 56 Prozent der Arbeitnehmer sei das Arbeiten von zu Hause zumindest teilweise möglich. „Die im Januar beschlossene Pflicht der Firmen zum Homeoffice, um die Corona-Ansteckungen zu verringern, ist deshalb bislang zum Teil verpufft.“

Die Homeoffice-Quote unterscheidet sich dabei sowohl nach Wirtschaftssektor als auch nach Größe des Unternehmens. So ist sie in Großunternehmen mit gut 39 Prozent der Arbeitnehmer deutlich höher als bei kleinen und mittelständischen Betrieben mit 26 Prozent. Bei den Branchen reicht die Bandbreite von fast 41 Prozent im Dienstleistungssektor bis rund 10 Prozent im Einzelhandel und am Bau. In der Industrie sind es knapp 22 Prozent, im Großhandel 24 und im Handel 18. Immerhin nutzten allerdings 81 Prozent der Unternehmen Homeoffice - allerdings offenbar nur bei einem Teil der Mitarbeiter.

© dpa-infocom, dpa:210215-99-449479/8

(dpa)
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