Finanzen Niedrigzinsen: Keine hohe Rendite ohne Risiko

Bremen · Die derzeitigen Zinsen sind für Sparer frustrierend. Dennoch sollten Anleger keine unnötigen Risiken eingehen - egal wie verlockend ein Anlage-Angebot sein mag. Produkte mit Totalverlustrisiko eignen sich für den Vermögensaufbau eigentlich nie.

 Niedrigzinsen machen es schwer, eine Geldanlage mit hoher Rendite zu finden. Wer eine angeboten bekommt, sollte skeptisch sein.

Niedrigzinsen machen es schwer, eine Geldanlage mit hoher Rendite zu finden. Wer eine angeboten bekommt, sollte skeptisch sein.

Foto:  Andrea Warnecke

Gerade in Zeiten der Niedrigzinsen sollten Sparer sich vor scheinbar verlockenden Anlage-Angeboten in Acht nehmen. Wird eine hohe Rendite versprochen, steckt dahinter in der Regel auch ein hohes Risiko.

"Unter Umständen können Anleger alles verlieren", warnt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen. Denn das magische Dreieck der Geldanlage besteht aus Risiko, Rendite und Liquidität - also Verfügbarkeit des Geldes. Anlegern sollte bewusst sein, dass dabei immer ein Aspekt überwiegt. "Sie können also nicht alles haben - eine hohe Rendite, ein geringes Risiko und die volle Flexibilität." Wer sicher und solide sein Geld anlegen will, sollte diese Tipps berücksichtigen:

Strategie: Es lohnt sich, wenn Sparer eine Anlagestrategie entwickeln, die zu den eigenen Zielen und der Risikoneigung passt. "Diese sollten sie dann mit Ausdauer verfolgen", rät die Verbraucherschützerin. Häufiges Umschichten im Depot verursacht meist nur zusätzliche Kosten. Wer es sich finanziell erlauben kann, sollte sein Geld langfristig anlegen - für lange Laufzeiten gibt es etwa bei Festgeldanlagen auch mehr Zinsen.

Streuung: "Anleger sollten niemals alles auf eine Karte setzen", rät Oelmann. Risiken muss man verteilen - also auf verschiedene Anlageprodukte, sowie unterschiedliche Märkte, Länder und Branchen setzen. Wer sein Geld an der Börse anlegen will, könnte Fonds nutzen.

Sicherheit: Finanzprodukte, die außerhalb der Börse gehandelt werden, sind meist riskant. Zumal sie in der Regel weniger strengen Gesetzen und keiner staatlichen Aufsicht unterliegen. "Das sollte Sparern bewusst sein", warnt sie.

Kosten: Wer sparen will, sollte auch seine Ausgaben im Blick behalten - die Kosten für das Depot, den Handel und die Vermittlung der Produkte sollte man gering halten. Beispielsweise mit einem passiv gemanagten weltweiten Indexfonds (ETF), empfiehlt Oelmann.

Stimmungen: "Privatanleger profitieren selten von kurzzeitigen Trends", sagt sie. So sollten sie auch nicht den Fehler machen, von Wertentwicklungen aus der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen.

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