Freibeträge steigen auch Sieben Prozent mehr Bafög - aber erst ab 2016

Berlin · Weitere zwei Jahre will die Koalition Studierende und Schüler auf die nächste Bafög-Erhöhung warten lassen - bis Herbst 2016. Dafür soll es dann zusätzliche Verbesserungen geben. Die letzte Anpassung war 2010.

 Wer jetzt einen Antrag auf Ausbildungsförderung ausfüllt, hat noch nichts davon: Die Bafög-Erhöhung soll erst im Herbst 2016 kommen. Foto: Marcus Brandt

Wer jetzt einen Antrag auf Ausbildungsförderung ausfüllt, hat noch nichts davon: Die Bafög-Erhöhung soll erst im Herbst 2016 kommen. Foto: Marcus Brandt

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Studierende und Schüler sollen vom Herbst 2016 an sieben Prozent mehr Bafög bekommen. Zugleich werden die zur Berechnung der Ausbildungsförderung wichtigen Elternfreibeträge um sieben Prozent angehoben. Dies gab Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Montag (21. Juli) in Berlin bekannt. Das Bafög war zuletzt 2010 um fünf Prozent angehoben und dann von der schwarz-gelben Koalition eingefroren worden.

Wanka sprach von "spürbaren Verbesserungen". Das Bafög werde jetzt an "die Lebens- und Ausbildungswirklichkeit" der Studierenden angepasst. Grüne und Linke sagten, die Erhöhung komme zu spät und falle zu gering aus.

Wegen der gestiegenen Mieten in den Hochschulstädten soll auch der Wohnzuschlag von 224 auf 250 Euro monatlich steigen. Dadurch steigert sich die Bafög-Höchstsumme für Vollgeförderte von derzeit 670 auf künftig 735 Euro monatlich.

Der Kinderbetreuungszuschlag wird dem Konzept zufolge von 2016 an einheitlich 130 Euro betragen. Bisher gab es 113 Euro für das erste und 80 Euro für jedes weitere Kind. Die Zuverdienstgrenze für Studierende wird von 400 auf 450 Euro monatlich angehoben. Außerdem soll das Antragsverfahren vereinfacht werden.

SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil hob den Anstieg der Elternfreibeträge hervor. Dadurch könnten künftig zusätzlich 110 000 junge Menschen Bafög erhalten. Derzeit werden 630 000 Studierende und Schüler gefördert.

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Das soll sich ändern:- Die Förderbeträge für Studierende und Schüler werden um sieben Prozent steigen.

- Die Elternfreibeträge zur Berechnung der Förderung werden um sieben Prozent angehoben.

- Der Wohnzuschlag für nicht mehr im Elternhaus lebende Studierende steigt von 224 Euro auf 250 Euro.

- Die maximale monatliche Förderung steigt von 670 auf 735 Euro.

- Für jedes zu betreuende Kind gibt es einen Zuschlag von 130 Euro. Bisher: 113 Euro für das erste Kind, 80 Euro für jedes weitere.

- Die monatliche Zuverdienstgrenze für Bafög-Empfänger wird von 400 auf 450 Euro angehoben - wie zuvor schon bei den anderen Minijobs.

- Für Bafög-Empfänger mit Sparbuch oder eigenem Vermögen steigt der Freibetrag von bisher 5200 Euro auf 7500 Euro.

- Die Förderlücke zwischen Bachelor- und Masterstudium wird zum Teil geschlossen. Die Förderung nach dem Bachelorabschluss wird beim Übergang um maximal zwei Monate verlängert.

- Das Bafög-Antragsverfahren wird erleichtert, ein Internet-Antrag soll künftig möglich sein.

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