Steigende Lebensmittelkosten Wie Verbraucher beim Einkauf Geld sparen können

Bonn · Die steigenden Lebensmittelpreise machen Verbrauchern zu schaffen. Doch es gibt sinnvolle Alternativen und Tricks, mit denen sie bares Geld sparen können – und obendrein oft gesünder leben.

 Da die Lebensmittelpreise immer weiter steigen, lohnt sich ein Blick auf günstige No-Name-Produkte – und ein kritisches Überdenken des eigenen Einkaufverhaltens.

Da die Lebensmittelpreise immer weiter steigen, lohnt sich ein Blick auf günstige No-Name-Produkte – und ein kritisches Überdenken des eigenen Einkaufverhaltens.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Verbraucher müssen dieser Tage schon einmal schlucken, wenn sie an der Supermarktkasse ihren Einkauf bezahlen. Die steigenden Lebensmittelkosten schlagen immer deutlicher zu Buche. Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben sie sich im Juni um 12,7 Prozent verteuert, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Noch im März lag die Teuerungsrate bei rund der Hälfte (6,2 Prozent). Die Preisentwicklung ist vor allem auf steigende Energiepreise, den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Damit die Belastung für Haushalte nicht zu groß wird, gibt es einige Kniffe, wie Verbraucher bei ihrem Besuch im Supermarkt Geld sparen können.

Ersatz für teure Produkte suchen

Für Butter zahlen Verbraucher inzwischen bis zu drei Euro pro 250 Gramm. Günstiger und gesünder sind Margarine oder Pflanzenöle. Als alternativer Brotbelag bieten sich Frischkäse, Quark oder Senf an, rät die Verbraucherzentrale NRW. Auch Fleisch wird immer teurer. Hier empfiehlt die Verbraucherzentrale Hülsenfrüchte sowie Nudeln, Reis und Couscous als Alternativen, denn sie enthalten viel Eiweiß, Eisen, Ballaststoffe und Kohlenhydrate. Gerade in der Sommerzeit lassen sich daraus viele leichte Gerichte kreieren. Fleisch-Ersatzprodukte sind dagegen teurer und enthalten viele Zusatzstoffe.

Saisonales Obst und Gemüse kaufen

Die Preise von Obst und Gemüse schwanken immer wieder stark, zuletzt gab es im Frühjahr einen deutlichen Preisanstieg. Wer auf Angebote setzt, die zur Jahreszeit passen, kommt in der Regel etwas günstiger weg: So sind laut Verbraucherzentrale derzeit Spinat, Porree, Erbsen und verschiedene Salatsorten billiger, in den kommenden Monaten trifft das auch auf heimische Kartoffeln, Möhren und Zucchini zu.

Schnäppchen kaufen – aber richtig

Sonderangebote gibt es zuhauf, dennoch sollten sich Verbraucher nicht blenden lassen. Gerade in Zeiten der Inflation stoßen Verbraucherschützer immer wieder auf Mogelpackungen – Verpackung und Preis bleiben also gleich, aber der Inhalt wird geringer. Die Verbraucherzentrale Hamburg etwa kürt regelmäßig die Mogelpackung des Monats. Auch teure Markenprodukte, die leicht reduziert sind, kosten oft immer noch mehr als ihre markenlose Konkurrenz. Es lohnt sich zum Beispiel, bei Produkten die Grundpreise in Kilogramm oder 100 Gramm zu vergleichen.

Oft sind auch Waren in den unteren Regalfächern günstiger. Produkte, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, sind zudem häufig um ein Drittel oder die Hälfte reduziert. In vielen Fällen lassen sie sich noch Tage später verzehren. Inzwischen gibt es Apps, mit denen das Sparen leichter fallen kann. Eine Möglichkeit ist die Plattform„Too good to go“, auf der Supermärkte und Bäckereien ihre Restbestände günstig abverkaufen. Nutzer können mit der App nach Anbietern in direkter Umgebung suchen. Auch Initiativen wie Foodsharing verteilen überschüssige Lebensmittel kostenlos. Hierfür müssen Interessenten jedoch ein kleines Quiz bestehen und mehrere Testabholungen machen, bevor sie endgültig Teil des Netzwerks werden können. Die Initiatoren des Projekts wollen damit sichergehen, dass die Teilnehmer es ernst meinen.

Sich selbst überlisten

Es ist nicht immer einfach, dem bunten Regal mit Schokolade und Gummibärchen zu widerstehen. Jedoch können Verbraucher Vorkehrungen treffen – nicht hungrig in den Supermarkt gehen zum Beispiel oder eine Einkaufsliste schreiben, an die sie sich strikt halten. Sinnvoll ist es, mehrere Mahlzeiten im Voraus zu planen und die Zutaten gezielt einzukaufen. So entsteht auch weniger Abfall. Um unnötige Ausgaben zu vermeiden, empfiehlt sich zudem ein Großeinkauf statt mehrerer kleiner. Ist der Kühlschrank voll und die nächsten Mahlzeiten in Planung, sind Verbraucher auch weniger verleitet, abends eine teure Pizza zu bestellen.

Für den Durst zwischendurch tut es auch mal das Wasser aus dem Hahn statt der Flaschen aus dem Supermarkt. Wem das zu langweilig ist, kann mit ein paar Spritzern Zitrone und Schwarztee seinen eigenen Eistee mixen und muss nicht auf die teuren – und zuckerreichen – Säfte im Supermarkt zurückgreifen. Gleiches gilt für Essen: Wer zum Beispiel den Salat zu Hause selbst schnippelt und nicht zur präparierten Variante greift, spart Geld.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort