Policen im Test Unfallversicherung: Guter Schutz muss nicht teuer sein

Berlin · Eine Unfallversicherung kann helfen, die finanziellen Folgen eines Unfalls abzufedern. Ein Test zeigt: Viele Tarife sind empfehlenswert. Kunden müssen aber auf einen Punkt besonders achten.

 Eine Unfallversicherung muss nicht unbedingt teuer sein, zeigt eine Bewertung diverser Policen durch die Zeitschrift „Finanztest“. Foto: Bodo Marks/dpa-tmn

Eine Unfallversicherung muss nicht unbedingt teuer sein, zeigt eine Bewertung diverser Policen durch die Zeitschrift „Finanztest“. Foto: Bodo Marks/dpa-tmn

Foto: Bodo Marks

Es passiert schnell: Ein unachtsamer Moment, ein Sturz und die Gesundheit leidet dauerhaft unter der erlittenen Verletzung. In solchen Fällen kann eine Unfallversicherung hilfreich sein, um die finanziellen Folgen abzufedern. Die Experten der Stiftung Warentest bewerteten für die Zeitschrift „Finanztest“ (7/2021) 112 Tarifangebote. 13 davon wurden mit „sehr gut“ bewertet.

Wichtig zu beachten: Die Versicherungen zahlen nur, wenn tatsächlich ein dauerhafter Schaden entstanden ist, also zum Beispiel ein Arm steif bleibt. Damit die finanziellen Folgen in einem solchen Fall abgesichert sind, müssen die Versicherungssummen hoch genug sein. Getestet wurden daher nur Tarife, die bei Vollinvalidität mindestens 500.000 Euro und bei einer Invalidität von 50 Prozent mindestens 100.000 Euro auszahlen.

Gute Policen können günstig sein

Ein Ergebnis des Tests : Guter Versicherungsschutz muss nicht teuer sein. Die günstigste gute Police beginnt laut „Finanztest“ ab 77 Euro pro Jahr. Bei den leistungsstärksten ist der günstigste Tarif ab 189 Euro jährlich für die niedrige Gefahrengruppe zu haben. Bei den günstigsten Policen startet der einzige sehr gute Tarif bei 105 Euro jährlich für die niedrige Gefahrengruppe.

Für Kunden in gefahrenträchtigen Jobs ist der Beitrag bei den meisten Tarifen höher. Das trifft auf viele Handwerkerberufe zu, aber beispielsweise auch auf Musiker. Einige Versicherer erheben zwar keine Zuschläge für risikoreiche Berufe, klammern aber Unfälle während der Ausübung der Jobs aus oder reduzieren die Leistungen im Schadensfall.

Fragen im Antrag ehrlich beantworten

Die Anhänger von Risikosportarten wie zum Beispiel Motorradfahren oder Bergsteigen müssen teilweise ebenfalls Zuschläge in Kauf nehmen. Hier lohnt es sich aber genau hinzuschauen: Einige Versicherer decken etwa Gokart-Fahren oder Fallschirmsprünge ab, andere nicht. Fragen zum Hobby sollten im Versicherungsantrag auf jeden Fall wahrheitsgemäß beantwortet werden. Schummeleien können im Ernstfall den Versicherungsschutz kosten.

Wer seine Unfallversicherung schon länger hat, kann über einen Wechsel nachdenken. Ein Wechsel kann entweder Geld sparen oder zu höheren Auszahlungen im Schadensfall führen - im besten sogar Fall beides.

© dpa-infocom, dpa:210614-99-991285/3

(dpa)
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