Psychische Belastungen Wie Führungskräfte Offenheit fördern

Freiburg · Ängste, Depression, Überlastung: Psychische Erkrankungen sind am Arbeitsplatz oft noch immer eher Tabu-Thema. Führungskräfte haben hier eine wichtige Rolle. Was können sie tun?

 Über psychische Belastungen wird am Arbeitsplatz oft nicht offen gesprochen. Führungskräfte können dem entgegenwirken. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Über psychische Belastungen wird am Arbeitsplatz oft nicht offen gesprochen. Führungskräfte können dem entgegenwirken. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Foto: Christin Klose

Im Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ist Offenheit wichtig. Während das in einigen Unternehmen schon Alltag ist, liegt das Thema bei anderen noch nah am Tabu, wie die Diplom-Psychologin Kerstin Hillbrink im „Personalmagazin“ (Ausgabe 06/2021) schreibt. Mit den richtigen Strategien können Führungskräfte aber zu einem guten Umgang mit dem Thema beitragen.

Dafür sei es entscheidend, dem Thema ohne Vorurteile zu begegnen, erklärt die Beraterin für Gesundheitsmanagement bei der BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH. Außerdem sollten Führungskräfte wissen, welche Handlungsoptionen sie in verschiedenen Situationen haben, etwa im Umgang mit Sucht. Hier seien kurze und effiziente Schulungen hilfreich.

Online-Meetings zum direkten Austausch nutzen

Hillbrink rät zudem, das Thema „Prävention psychischer Erkrankungen“ in turnusmäßige Unterweisungen einzubauen, so werde es Teil der Unternehmensfürsorge. Führungskräfte können gerade während der Corona-Pandemie auch Online-Meetings nutzen, um sich nach dem Befinden ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erkundigen. So lassen sich Überforderungen wahrnehmen.

Sie sollten nicht versuchen, selbst als grenzenlos belastbar zu erscheinen. Es sei schwer das Thema aus der Tabuzone zu holen, wenn die Führungskraft sich psychisch unverwundbar gibt.

Letztendlich trage ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement sowie eine gewissenhafte Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen zur Enttabuisierung bei. Wichtig sei, dass Betroffene ein niedrigschwelliges und anonymes Beratungsangebot nutzen können, ohne Angst vor Sanktionen haben zu müssen.

© dpa-infocom, dpa:210608-99-909165/2

(dpa)
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