Abschläge für Strom und Gas Warum Sie die Zählerstände jetzt durchgeben sollten

Bonn · Verbraucher sollten die Zählerdaten für Gas und Strom in der Energiekrise aktuell an ihren Versorger übermitteln. Die Stadtwerke aus Bonn und Troisdorf warnen aber aktuell vor Betrügern.

 Die Daten der Stromzähler können selbst abgelesen und übermittelt werden. (Symbolbild)

Die Daten der Stromzähler können selbst abgelesen und übermittelt werden. (Symbolbild)

Foto: dpa/Uli Deck

Die Energiepreise sind seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine enorm gestiegen. Die Stadtwerke Bonn (SWB) und viele weitere Versorger haben die Preise und die Abschläge für Strom und Gas bei den Verbrauchern längst erhöht. Die Sorge aufgrund der erhöhten Energiekosten wird auch von Betrügern ausgenutzt. Sie versuchen persönlich, per Telefon oder per gefälschten E-Mails an die Daten der Kunden zu gelangen.

Die SWB warnten schon Ende November vor Betrügern, die sich in Endenich als Mitarbeiter ausgegeben hatten. Sie versuchten an den Haustüren dubiose Stromverträge abzuschließen, nötigten die verunsicherten Bewohner. Auch per Telefon hatten es Kriminelle versucht, drängten Kunden zu einem Tarifwechsel. "Hier wird das Ziel verfolgt, jemandem auf unseriöse Weise neue Energieverträge zu verkaufen. Wir bedrängen niemanden", betonte Axel Kapellen, Leiter des SWB-Kundenservices, jeweils nach den fremden Betrugsversuchen.

Betrugsversuche auch per Telefon

Die Stadtwerke Troisdorf meldeten ebenfalls Betrugsversuche. Sprecherin Daniela Simon sagte am Mittwoch gegenüber dem GA: „Wir hatten vor allem im vergangenen Monat eine erhöhte Anzahl an Betrugsversuchen, die uns übermittelt worden sind.“ Dabei hatten sich Kriminelle per Telefon als angebliche Mitarbeiter des Troisdorfer Unternehmens vorgestellt. Sie riefen dazu auf, die Kundennummer und Zählerstände durchzugeben.

Bereits kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges im März hatten die Troisdorfer vor unseriösen Anrufern gewarnt, die mit unterdrückten Nummern zu einem Tarifwechsel aufforderten. Aufgrund der Energieknappheit versuchten Betrüger, vor allem an die Daten der Menschen zu gelangen. „Die Angst der Kunden wird ausgenutzt“, so Daniela Simon. Die Stadtwerke raten ihren Kunden dringend dazu, bei verdächtigen Anrufen keine Auskunft am Telefon zu erteilen. Aktuell lägen dem Unternehmen keine neuen Betrugsmaschen vor. Auch bei den Bonner Stadtwerken sei dies der Stand der Dinge, wie Sprecherin Stefanie Zießnitz mitteilte.

Zählerstände aktuell übermitteln, Geld sparen

Verbraucherschützer raten aktuell dazu, den Zählerstand abzulesen und dem Energieversorger mitzuteilen. So könne mit wenig Aufwand Geld für überhöhte Abschläge gespart werden, die nicht dem tatsächlichen Verbrauch entsprechen.

Wer bei einem vermeintlichen Zählerableser misstrauisch wird, sollte sich beim Energieversorger telefonisch informieren. (Symbolbild)

Wer bei einem vermeintlichen Zählerableser misstrauisch wird, sollte sich beim Energieversorger telefonisch informieren. (Symbolbild)

Foto: DPA

Wer also diesen Winter bislang besonders sparsam mit Strom und Gas war, sollte seinen niedrigen Verbrauch auch an den jeweiligen Versorger übermitteln. So kann der monatliche Abschlag angepasst und überhöhte Zahlungen vermieden werden. Bei den SWB ist die Übermittlung beispielsweise online oder auch per Telefon möglich.

Konzernsprecherin Stefanie Zießnitz sagte zu der Empfehlung der Verbraucherschützer: „Das ist nicht zwingend nötig. Es empfiehlt sich aber für die Kundinnen und Kunden, die Stände regelmäßig abzulesen und so den eigenen Verbrauch gut zu kennen und zu steuern.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort