Viele Mücken schon im Frühjahr Asiatische Tigermücke nistet sich in der Region ein

Bonn · Lauwarme Temperaturen und viel Feuchtigkeit in der Luft sorgen offenbar dafür, dass sich Mücken bereits jetzt vermehrt in der Region ausbreiten. Auch die gefürchtete Asiatische Tigermücke ist im Raum rund um Bonn angekommen.

 An die asiatische Tigermücke wird man sich in der nächsten zeit auch hier in der Region gewöhnen müssen.

An die asiatische Tigermücke wird man sich in der nächsten zeit auch hier in der Region gewöhnen müssen.

Foto: picture alliance / James Gathany

Für gewöhnlich treten Mücken erst ab Anfang Juni vermehrt auf. Doch viele Menschen beklagen sich jetzt schon über viele Stiche der kleinen Plagegeister. In der Facebook-Gruppe „Unser schönes Alfter“ melden Anwohner ungewöhnlich viele und große Stiche bei Mensch und Tier - und das schon im März.

 Einige der Mücken scheinen besonders groß zu sein, wie Betroffene schildern. Sie äußern die Sorge, dass es sich in diesem Fall um die Asiatische Tigermücke handeln könnte. Diese kam 2017 über Reisende und Transportcontainer nach Deutschland, doch wurde die letzten Jahre nur in Teilen Süddeutschlands gefunden. Aber wie Experte Ximo Mengual vom Museum Koenig in Bonn bestätigt, nistet sich der exotische Blutsauger jetzt auch hier in Großraum Bonn ein.

Ob es sich bei den Tieren in Alfter um Asiatische Tigermücken handelt, könne Mengual nicht bestätigen, da er die Tiere nicht selber gesehen hat. Fest steht aber: in Köln und in der Umgebung von Bonn habe er in letzter Zeit einige Exemplare sammeln können.

Potentiell kann das Tier Überträger von Krankheiten wie dem Denguefieber, Gelbfieber oder dem West-Nil-Fieber sein. Dafür muss die Mücke vorher einen Menschen gestochen haben, der die Krankheit in sich trägt. Somit kann ein Stich potentiell zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden. Das heißt aber nicht, dass jetzt jeder Mückenstich von einem Arzt untersucht werden muss. Grundsätzlich gilt: treten Nebenwirkungen auf, sollte der Stich medizinisch untersucht werden.

Ob das verfrühte Auftreten der Mücken Vorzeichen für einen besonders mückenreichen Sommer ist, kann man laut Ximo Mengual jetzt noch nicht sagen. Das hänge von vielen Faktoren ab.

Die Formel für Mücken sei Wärme und Wasser. Ist das in einem passenden Verhältnis gegeben, würden sich zwangsläufig Mücken vermehren. Die letzten Tage waren damit optimale Lebensbedingungen für die Insekten. Das Wetter in den nächsten Monaten wird somit entscheiden, ob es dieses Jahr besonders viele Mücken gibt.

Doch eine genaue Prognose ist noch nicht möglich. Dass ein warmer Winter gleichzeitig mehr Mücken bedeutet, ist laut der deutschen Wildtierstiftung ein weit verbreiteter Mythos. Nur männliche Mücken sterben im Winter, die Weibchen suchen sich ein sicheres Plätzchen zum Überwintern - und nur weibliche Mücken stechen zu. Entscheidend sei also das Wetter in den nächsten Wochen und Monaten. Für eine solche Prognose sei es noch zu früh, meint auch der Deutsche Wetterdienst. Jetzt heißt es erstmal: hoffen, dass einen die Plagegeister nicht schon im Frühjahr anfangen, mit ihrem Surren den Schlaf zu rauben.

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