Pflanzen vor Wintersonne mit weißem Anstrich schützen

Bad Honnef · Die schönsten Wintertage sind nachts bitterkalt, und am Tag wärmen Sonnenstrahlen die Luft. Das kann immergrünen Pflanzen im Garten gefährlich werden - sie verdursten, oder ihre Rinde reißt auf.

 Der Kirschlorbeer kann an sonnigen Tagen im Winter leicht vertrocknen. Foto: Andrea Warnecke

Der Kirschlorbeer kann an sonnigen Tagen im Winter leicht vertrocknen. Foto: Andrea Warnecke

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Die Wintersonne kann Pflanzen im Garten schaden. Denn den Unterschied zwischen den kalten Temperaturen in der Nacht und den durch die Sonneneinstrahlung wärmeren Bedingungen am Tag halten manche Pflanzen nicht aus. Die Rinde dehnt sich in der Wärme aus und es bilden sich Spannungsrisse, erklärt der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) in Bad Honnef bei Bonn. Durch diese Öffnungen können Bakterien, Pilze und Schädlinge leichter eindringen.

Gefährdet sind vor allem junge Obst- und Ziergehölze, die noch keine Borke gebildet haben. Borke ist die äußerste Schicht des Baumes aus Kork und abgestorbenen Teilen. Eine gefährliche Zeit für diese Schäden ist Januar und Februar, wenn die Anzahl der Sonnenstunden am Tag langsam wieder zunimmt.

Das können Hobbygärtner tun: Sie streichen die Stämme der jungen Bäumen zum Schutz mit weißer Farbe an. Die helle Fläche reflektiert die Sonnenstrahlen, die Rinde kann sich folglich nicht so stark erwärmen. Der BGL empfiehlt, dass die Farbe vom Boden bis zum Kronenansatz des Baumes reicht. Zuvor wird der Stamm am besten von Moos, Flechten und anderen Unreinheiten befreit.

In der Wintersonne vertrocknen viele immergrüne Gehölze auch. Denn bei Pflanzen wie Ölweide, Glanzmispel und Kirschlorbeer verdunstet im Sonnenschein Wasser über ihre Blätter. Da der Boden aber gefroren ist, bekommen sie keinen Nachschub. Besonders gefährdet sind frisch gepflanzte Gehölze, die im Winter ihre Blätter behalten. Ihre Wurzeln sind noch nicht bis in tiefere Bodenschichten vorgedrungen.

Der BGL empfiehlt, die Pflanzen mit Schattiernetzen zu schützen. Und Reet- oder Weidematten können um die Immergrünen gestellt werden, Bambusstäbe im Boden halten sie stabil. Ein Tipp: In diese Konstruktion Laub füllen, was die Pflanzen zusätzlich vor Frost und Sonne schützt. Und grundsätzlich gilt natürlich: An frostfreien Tagen die Immergrünen gießen.

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