Grünes Projekt für Kinder Schritt für Schritt zum Mini-Garten

Erfurt · Pflanzen aussäen, umtopfen, pflegen: Beim Gärtnern können Kinder viel über die Natur und das Wachstum lernen. Auch ohne eigenen Garten ist das möglich. Tipps, wie sie einen Mini-Garten anlegen.

 Bei dem Projekt können Kinder viel über das Wachstum von Pflanzen lernen. Foto: Florian Schuh/dpa-tmn

Bei dem Projekt können Kinder viel über das Wachstum von Pflanzen lernen. Foto: Florian Schuh/dpa-tmn

Foto: Florian Schuh

In wenigen Schritten können Kinder ihr eigenes Garten-Paradies anlegen. Dafür brauchen sie nicht einmal viel Platz: Denn der Mini-Garten passt in eine Holzkiste.

Dabei lernen die Kinder nicht nur viel und übernehmen Verantwortung für die Pflanzen - das Projekt hilft auch gegen Langeweile in Corona-Zeiten.

Antje Lobenstein vom Deutschen Gartenbaumuseum in Erfurt erklärt, wie das Ganze funktioniert: „Zunächst können die Kinder auf Papier zeichnen, wie ihr kleiner Garten aussehen soll - dabei können sie Darstellungstechniken wie die Vogelperspektive oder das Arbeiten mit dem Maßstab verstehen lernen.“

Einen eigenen Garten anlegen

Dann folgt die Umsetzung: Dafür können sie eine DinA3 große Obststiege mit einem Gärtner-Vlies auslegen, das auf einer Seite gummiert ist, damit das Wasser nicht durchläuft.

Lobenstein, die regelmäßig mit Schulkindern im Deutschen Gartenbaumuseum solche Gärten baut, empfiehlt zusätzlich eine Folie unterzulegen, wenn die Holzkiste drinnen an der Fensterbank steht.

Dann die Kiste mit Erde so hoch wie möglich befüllen - mindestens fünf Zentimeter. Als Pflanzen eignen sich Kräuter, die langsam wachsen - wie Thymian, Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Rosmarin, aber auch Blumen wie Männertreu oder Gewürztagetes. „Die Blüten der Gewürztagetes sind sogar essbar“, sagt Lobenstein.

Kräuter und Pflanzen vorziehen

Die Gärtnerin gibt den Tipp: Die Pflanzen an der hellen Fensterbank im Frühling vorzuziehen. „Das hat den Vorteil, dass die Kinder sich die kräftigsten Pflanzen für ihren Garten aussuchen können. Gleichzeitig lernen sie, wie aus dem Samen die Pflanzen entstehen.“

Als nächstes können die Kinder die Pflanzen umwidmen und in den Garten einsetzen: Der Rosmarin kann dann zum Beispiel eine kleine Tanne sein, der Thymian oder der Schnittlauch wird zur Hecke.

Am Ende können Kinder den Garten noch verzieren. „Mit Sand, Kieseln, Schiefersplitt oder weißen Steinchen Wege gestalten, aus Holz eine kleine Gartenbänke bauen“, erläutert die Museumspädagogin. Wer will kann sogar ein Gewächshaus, Teich oder Springbrunnen einbauen - etwa mit Folie andeuten oder ein Wasserschälchen in den Garten setzen.

Den Mini-Garten richtig pflegen

„Es ist schwierig die Kräuter über den Winter zu bringen.“ In der Regel hält der Mini-Garten also eine Saison, von Frühling bis Herbst. Die Kinder können aber im Herbst versuchen, die Kräuter in einen größeren Topf oder - wenn vorhanden - in den Garten umzupflanzen.

Bei der Pflege ist wichtig, dass der Mini-Garten hell genug steht - auf der Fensterbank oder draußen auf der Terrasse an einem sonnigen Standort, rät Lobenstein.

Kinder sollten den Garten je nach Witterung und Standortwärme entsprechend gießen. „Am besten fühlen sie mit den Fingern, ob die Erde noch feucht ist.“ Wenn ja, brauchen sie noch nicht zu gießen - dafür bekommen sie mit der Zeit ein Gefühl. „Genau darum geht es ja auch, dass Kinder ein Gefühl für solche Dinge bekommen.“

© dpa-infocom, dpa:210330-99-30215/4

(dpa)
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