Weihnachtsdeko Weihnachten so, wie es sein soll

Bonn · In diesem Jahr finden sich festliche Dekorationen in den Farben des Dschungels, des Meeres und der Wüste. Tiefes Blau, edles Smaragdgrün und schillernde Goldtöne sind im Trend. Ergänzt werden sie mit Weiß, Grau und Creme. Sanfte Töne, die sich gut mit den kräftigen Farben kombinieren lassen.

 Samt, Seide und viel Gold: Die Weihnachtsdeko 2013 ist prunkvoll. Zumindest wenn man Experten glaubt. Die Hauskatze findet offensichtlich Gefallen daran.

Samt, Seide und viel Gold: Die Weihnachtsdeko 2013 ist prunkvoll. Zumindest wenn man Experten glaubt. Die Hauskatze findet offensichtlich Gefallen daran.

Foto: dpa

Bei Mutter war es noch einfach: Jedes Jahr wurden die guten, alten Kugeln an den Weihnachtsbaum gehängt. Aber wie in so vielen Bereichen diktieren auch bei der Weihnachtsdeko inzwischen jährlich andere Trends das Geschehen.

Besonders exotische Pflanzen und Vogelmotive werden mit royalen Blau-, Grün- und Goldtönen kombiniert, erläutert Claudia Herke vom Stilbüro bora.herke.palmisano in Frankfurt. Jedes Jahr stellt sie mit ihrem Team die aktuellen Dekorationstrends der Messe Christmas World zusammen. Am Baum hängen aber auch Pfauen zwischen türkisblau leuchtenden Glaskugeln.

An der Festtafel werden die Farben ebenfalls aufgegriffen: Hier finden sich Gestecke mit Pfauenfedern sowie goldbestickte Läufer aus Samt und Seide. Die Dessins sollen kostbar und prunkvoll wirken, so Herke. Auch die Schnittblumen für Sträuße haben die Trendfarben, berichtet Manfred Hoffmann, Kreativ-Direktor des Fachverbandes Deutscher Floristen (FDF) in Düsseldorf. Er verwendet gerne Blüten oder Steckelemente in Royalblau, die er mit Hellblau, Weiß, Karamell und Grau zusammenbringt. Als Beispiel nennt er blaue Anemonen und Helleborusblüten, die in weißen Vasen stehen.

"Adventskränze kann man mit gezuckerten Karamellkeksen dekorieren", erläutert er. "Da haben selbst Kinder Spaß daran." Ein weiterer Dekorationstrend thematisiert den Umgang mit der Natur. "Die Inspirationen kommen aus der Wüste", sagt Herke. Wo es heiß und trocken ist, hinterlässt die Sonne ihre Spuren. Auf die Weihnachtsdekoration übertragen, sieht das so aus: Das Holz ist vertrocknet, die Keramik hat Risseffekte und die Tisch-Sets bestehen aus grober Jute. Kurzum, im Trend ist, was aussieht, als hätte die Wüste es verwittert.

Als Kontrast haben die Accessoires neben der rauen Struktur Elemente aus Kupfer, Gold und Chrom. Die Farben Gold, Kupfer und Orange findet man auch bei Gestecken der Floristen wieder. "Hier wirken sie besonders edel und ländlich", sagt Hoffmann. Doch woher kommen die neuen Dekorationsideen für Weihnachten?

"Ein Teil der Trends leitet sich aus der Mode ab", erläutert Trendanalystin Claudia Herke. "Dolce & Gabbana hat dieses Jahr wieder viel Gold eingesetzt." Auch bei Armani und Burberry waren Metalliceffekte zu sehen. "In Anlehnung an den Retro- und 50er-Jahre-Trend kommen auch Pastellfarben in der Adventszeit wieder", analysiert Herke weiter. Etwa Zartrosa und Pistaziengrün. Ebenfalls dazu gehören schwarz-weiße Muster und zart getöntes Glas. Accessoires wie Kerzen, Lampen und Kugeln sind sehr schmal gehalten. "Sie haben die typischen, sich verjüngenden Formen", findet die Expertin. Ein Teil der Klassiker bleibt an Weihnachten, dem Fest der Traditionen, dennoch erhalten: "Rot taucht immer auf", sagt Herke.

Interessant sei es, Rot ungewohnt zu kombinieren. Zum Beispiel mit strahlendem Türkis, reinem Weiß, modernem Metallic oder Grau. Auf der Christmas World waren unter anderem große Holzengelpaare für den Boden zu sehen - der eine grau, der andere rot lackiert.

Naheliegend sind die traditionellen Tierfiguren für Weihnachten: Hirsche und Rentiere zählen zu den Standardmotiven. Neu dazu gesellen sich Eulen und Eichhörnchen - ob fein aus Porzellan, grob aus Holz oder kuschelig als so geformte oder bestickte Kissen. "Traditionelle Volkskunst sehen wir entweder nicht lackiert oder gänzlich unbehandelt", erklärt die Trendexpertin Herke. Dazu zieren den Raum Tannenzapfen, Äste, Nüsse und Eicheln, die in kräftigem Rot oder Türkis leuchten. "Beliebte traditionelle Pflanzen im Advent sind die Christrose, Amaryllis und der Weihnachtsstern", sagt Floristmeister Manfred Hoffmann.

Anstelle von roten Weihnachtssternen empfiehlt er derzeit weiße oder apricotfarbene Sorten sowie weiße Rosen. Chrysanthemen seien eine Alternative, besonders Sorten mit großen Blüten. Kein Weihnachten ohne Kerzenschein - so gibt es auch hier eindeutige Tendenzen: "Absolut trendy sind Kerzen in den Farben Taupe und Schlamm", sagt Ingrid Grimm, Pressesprecherin der Gütegemeinschaft Kerzen. Aber auch Varianten in Cremefarben, Weiß, Gold und Rot zieren in diesem Jahr den Adventskranz.

Grimm rät zu Kerzen, die sich selbst löschen, wenn sie heruntergebrannt sind. Trotzdem sollten Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen. Bei der Beleuchtung von Tannenbaum und Fenstern stehen LED hoch im Kurs. "LED-Lichterketten sind energiesparsamer als Glühlampenketten", sagt Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Gutes Licht in Frankfurt. "Sie benötigen im Vergleich zu konventionellen Lampen bis zu 80 Prozent weniger Strom und halten deutlich länger."

Aufgrund ihrer kleinen Größe und geringen Wärmeentwicklung werden inzwischen auch viele Deko-Elemente mit LEDs beleuchtet: "Die Palette reicht vom illuminierten Adventskalender über leuchtende Zapfen am Fenster bis hin zur Krippenbeleuchtung", so Waldorf.

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