O Tannenbaum Welcher Weihnachtsbaum am besten zu mir passt

Moisburg · Weihnachtsbäume könnten dieses Jahr noch gefragter sein als sonst: Wo Corona die Reiselust bremst, bringt die Tanne Gemütlichkeit ins Heim. Nordmann ist der Allrounder, es gibt aber auch Alternativen.

 Blaufichten bieten den typischen Tannenduft. Allerdings piksen die Nadeln. Das stört oftmals beim Schmücken, ist aber für Haustierbesitzer ganz praktisch. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Blaufichten bieten den typischen Tannenduft. Allerdings piksen die Nadeln. Das stört oftmals beim Schmücken, ist aber für Haustierbesitzer ganz praktisch. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Foto: Christin Klose

Ein Christbaum gehört zu Weihnachten wie die Eiersuche zu Ostern. Jede Familie schmückt ihren Tannenbaum individuell - der Baum selbst aber ist in vielen Wohnungen von derselben Sorte: Die meisten Deutschen setzen auf Nordmanntannen.

Und das hat seinen Grund: „Eine Nordmanntanne bringt alles mit, was den Weihnachtsbaum ausmacht“, sagt Eberhard Hennecke, Vorsitzender der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Gartenbauverband Nordrhein-Westfalen. „Sie hat neben der schlanken, pyramidalen - also idealen - Wuchsform eine ausgeprägt grüne Farbe sowie eine gute Nadelhaltbarkeit.“

Auch bei der Haltbarkeit insgesamt kann die Nordmanntanne punkten. „Sie übersteht ohne Probleme die Weihnachtszeit, auch wenn man sie schon zwei, drei Wochen vor Weihnachten aufstellt“, sagt Saskia Blümel, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland. „Die Nadeln piksen nicht, was natürlich das Schmücken angenehm macht, vor allem für Kinder.“

Auch bei den Erzeugern ist die Nordmanntanne beliebt: „Sie ist eine gut produzierbare Art“, sagt Hennecke, der einen Betrieb im Sauerland hat. Er benennt aber auch ihr einziges Manko: „Den Duft, den man sich vom Baum im Wohnzimmer wünscht, den gibt sie leider nicht her.“

Wer es duftend mag, setzt auf Blaufichte

Den typischen Tannenduft bietet dagegen die Blaufichte, auch Blautanne genannt, erklärt Blümel. Auch Nobilistanne oder Rotfichte sind Alternativen. Die Nadeln von Blau- und Rotfichte piksen jedoch.

Die Blautanne ist noch recht gut zu bekommen, ihr Marktanteil liegt laut Blümel in Deutschland bei rund 15 Prozent. Preislich rangiert sie - wie die Rotfichte – etwas unterhalb der Nordmanntanne.

Nach einer Nobilistanne, die auch als Edeltanne bekannt ist, muss der Verbraucher dagegen womöglich länger suchen. „Sie ist sehr schwer zu produzieren“, sagt Hennecke. „Aus ihr wird meist nur Tannengrün gemacht. Man kennt sie vor allem von Adventskränzen.“ Als ganzer Baum liegt die Nobilistanne geringfügig höher im Preis als die Nordmanntanne: „Bei einem Zwei-Meter-Baum sind das etwa drei, vier Euro“, sagt Hennecke. „Aber sie ist eben nicht überall zu bekommen.“

Direkt beim Erzeuger kaufen

Genau das lässt viele dann doch beim Klassiker Nordmanntanne bleiben. Die gibt es in jedem Baumarkt. Wer etwas anderes möchte, sollte zu einem Stand gehen, an dem der Erzeuger direkt verkauft, rät Blümel. „Oder direkt auf dessen Hof.“ Auch Hennecke rät zu Gärtnereien oder zum qualifizierten Einzelhandel im Straßen- beziehungsweise Standverkauf: „Der bietet häufig auch alternative Sorten an.“

Mancher meint, dem Baum etwas Gutes zu tun, wenn er ihn im Topf kauft und nach den Feiertagen im Garten wieder einpflanzt. Das gelingt in der Regel aber nicht, weiß Hennecke. Denn der herkömmliche Topf, der mit Baum angeboten wird, sei nur ein Frischhalteballen. Die Wurzel, die tief in die Erde reicht, wird vor dem Umzug in den Topf einfach gekappt. „Das bedeutet eine Verlängerung der Haltbarkeit, aber ein An- und Weiterwachsen ist in den seltensten Fällen gegeben“, so Hennecke.

© dpa-infocom, dpa:201118-99-379515/2

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