Lass zweimal wachsen Wie aus Gemüseresten neue Pflanzen werden

Bonn · Haben Sie mal beobachtet, wie die inneren Blätter von angeschnittenem Lauch im Kühlschrank nachgewachsen sind? Diese Erfahrung lässt sich nutzen - mit einer eigenen Minizucht auf dem Fensterbrett.

 Die abgeschnittenen Wurzelenden der Lauchzwiebeln kommen einfach ins Wasserglas. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Die abgeschnittenen Wurzelenden der Lauchzwiebeln kommen einfach ins Wasserglas. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Foto: Andrea Warnecke

Landen bei Ihnen Möhren- und Salatstrunk, Zwiebelwurzel oder Teile der oberen Rote Bete in der Bio-Tonne, ist das schon mal besser als in der Hausmüll-Tonne. Aber es geht noch besser. Den Gemüseresten kann man auch ein zweites Leben schenken. Die Initiative „Zu gut für die Tonne“ erklärt an drei Beispielen wie „Regrowing“ (englisch für Nachwachsen lassen) funktioniert:

Romanasalat

Der fünf Zentimeter lange Strunk des Romanasalatkopfes kommt in ein Glas und wird etwa zur Hälfte mit Wasser bedeckt. Damit nichts fault, sollte das Wasser täglich gewechselt werden. Wenn sich nach fünf bis zehn Tagen neue Wurzeln andeuten und sich frisches Grün am oberen Teil des Strunks zeigt, kommt er in ein Töpfchen mit Erde. Dabei bleiben die neu treibenden Blätter über der Erde.

Bei regelmäßigem Wässern ist der Salat nach vier bis sechs Wochen bereit zur Ernte. Hierbei lässt sich entweder der ganze Kopf mit einem scharfen Messer oberhalb der Wurzel abtrennen oder je nach Bedarf einzelne Blätter von außen nach innen abschneiden - so treibt der Salat weiter Blätter.

Lauch und Frühlingszwiebeln

Die drei bis fünf Zentimeter langen Stücke der dicken und dünnen Lauchstangen kommen mit Wurzel in ein Glas Wasser (täglich wechseln!). Bereits nach vier Tagen lässt sich ein starkes Wachstum beobachten und nach etwa einer Woche können die Pflanzen mit etwas Erde in einen Topf. Dabei ist wichtig, dass nur die Wurzeln mit Erde bedeckt sind. Nun regelmäßig gießen. Nach drei bis vier Wochen lassen sich Frühlingszwiebel oder Lauch ernten.

Karotten und Rote Bete

Aus Reststücken von Karotten und Roter Bete lassen sich Blätter ziehen, die sich gut zur Verfeinerung von Suppen und Salaten eignen. Dazu etwa zwei bis drei Zentimeter des oberen Gemüseteils abschneiden. Dieses Stück kommt anschließend so ins Wasser, dass die Spitze aus dem Wasser ragt.

Nach fünf bis zehn Tagen kann der Strunk in einen Topf mit Erde umziehen. Auch hier wieder darauf achten, dass der obere Teil nicht mit Erde bedeckt ist. Beim Gießen ist es insbesondere bei der Roten Bete wichtig, nur die Erde drum herum, nicht aber den Strunk zu befeuchten, da er sonst schleimig werden kann. Nach zwei bis drei Wochen zeigen sich in der Regel die ersten Blätter.

© dpa-infocom, dpa:210617-99-36678/2

(dpa)
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