Schule oder Kita zu wegen Coronavirus So „überstehen“ Eltern das Homeoffice mit kleinen Kindern

Bonn · Mindestens fünf Wochen sind die Schulen und Kitas wegen des sich ausbreitenden Coronavirus geschlossen. Wer keine unabkömmliche Schlüsselperson ist und wessen Arbeitgeber es ermöglicht, der geht ins Homeoffice. Doch wie soll man arbeiten, wenn gleichzeitig kleine Kinder betreut werden müssen? Ein paar Tipps für Eltern zum Überleben.

 Auch in den eigenen vier Wänden gibt es genügend Möglichkeiten zu Spielen. (Symbolfoto).

Auch in den eigenen vier Wänden gibt es genügend Möglichkeiten zu Spielen. (Symbolfoto).

Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Nun ist es beschlossen: Seit dieser Woche sind alle Schulen und Kindertagesstätten bis auf Notbetreuungen geschlossen. Vor allem die Eltern kleiner Kinder stehen vor einer neuen Problematik: Sie müssen, sofern es der Arbeitgeber ermöglicht, im Homeoffice weiterarbeiten, gleichzeitig aber die Kinder betreuen. Insbesondere bei Kitakindern, die keine Schulaufgaben haben, die je nach Alter noch gewickelt, gefüttert und schlafen gelegt werden müssen, fragen sich Eltern: Wie soll das alles gleichzeitig zum Job funktionieren? Wir versuchen, Hilfestellung zu geben - und geben Beschäftigungstipps.

Erklären Sie ihrem Kind die aktuelle Situation

Die Themen rund um das neuartige Coronavirus sind komplex, und der Ernst der Lage ist für Kinder nur schwer zu verstehen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt den Eltern, mit Zuwendung und Geduld auf die Kinder einzugehen. Ein Video der Stadt Wien erklärt kindgerecht die Situation.

Warum dürfen wir nicht zur Oma? Wieso kann ich nicht mit meinen Freunden auf den Spielplatz? Was machen die Erzieher allein in der Kita? Die Fragen der Kinder sollen ehrlich und offen beantwortet werden. Viele Kinder wollen schließlich die Hintergründe zu den aktuellen Maßnahmen wissen. Wichtig ist allerdings, eine positive Grundhaltung zu vermitteln, welche Sicherheit und Zuversicht vermittelt.

Beschäftigungs-Ideen für Kleinkinder

Für Kleinkinder eignen sich Beschäftigungen, bei denen die Sinne trainiert werden. Vor allem für die Feinmotorik und das Fühlen gibt es Ideen, die leicht umzusetzen sind:

  • Ein Klassiker ist die (selbstgemachte) Knete oder Salzteig. Wem zu langweilig wird, mit bloßen Händen darin zu matschen oder zu bauen, kann beispielsweise mit Sandförmchen etwas Abwechslung schaffen.
  • Wer eine Indoor-Variante des beliebten Matschens haben möchte, kann seinem Kind einen Sandkasten ins Wohnzimmer bauen. Die Youtuberin Julia von „Mamiblock“ zeigt in einem ihrer Videos einfache Rezepte für Spielsand, Knete oder Fingerfarbe mit meist gängigen Hausmitteln.
  • Eine andere Variante, die Feinmotorik zu stärken, sind Fühltaschen. Hier werden (kleine) Alltagsgegenstände in blickdichte Taschen (oder zum Beispiel Socken) versteckt, die das Kind ertasten kann. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Flaschendeckel, Korken, Löffel, Watte, Steinchen, Würfel, Haarbürste, Pinsel, Kastanien, alte Schlüssel... Doch Vorsicht: Je kleiner die Gegenstände, desto höher die Verschluckungsgefahr bei sehr kleinen Kindern.
  • Mit Decken und Kissen lassen sich prima Buden bauen: unter der Treppe, im Wohnzimmer, unterm Esszimmertisch...
  • Wer eine alte Tapetenrolle oder ein ähnliches großes Papierstück hat, kann dort die Umrisse des Kindes draufmalen. Das ist nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern die Tapete ist auch deutlich größer als ein normales Ausmalbild.
  • Und dann gibt es natürlich noch die Klassiker wie Tiptoi, Puzzle oder Bilderbücher.
So arbeiten die Bonner im Homeoffice während der Corona-Krise
9 Bilder

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Mit Schere, Kleber und Stiften

Für die älteren Kinder, die bereits lesen und schreiben oder zumindest mit Schere und Kleber umgehen können, gibt es zahlreiche weitere Ideen. Eine Auswahl:

  • Aus Zeitungen, Katalogen, Zeitschriften und ähnlichem können Papierschnipsel ausgeschnitten und auf Papier geklebt werden. Zum Beispiel, um aus farbigen Schnipseln einen Regenbogen zu kleben. Ältere Kinder könnten auch das Alphabet aufkleben oder durch Abbildungen und ausgeschnittene Wörter zeigen, was sie im nächsten Urlaub unternehmen wollen oder was sie machen möchten, wenn sie mal groß sind.
  • Wer noch etwas Kleister von der letzten Renovierung zu Hause hat und alte Zeitungen, kann der eigenen Pappmaché-Kreativität freien Lauf lassen. Kurz vor Ostern bietet sich vielleicht ein Osternest an?
  • Ein Bastelrohstoff, der vermutlich in jedem Zuhause zu finden ist, sind Toilettenpapierrollen. GEOlino widmet diesen sogar eine eigenen Themenseite mit vielen Ideen rund um die Klorolle.

Angebote der ARD

Fernsehen: Auch die ARD reagiert auf die aktuelle Lage und widmet dem jungen Publikum unter der Woche mehr Sendezeit. Im WDR werden ab 07.20 Uhr mehrere Folgen „Planet Schule“ gesendet. Der SWR zeigt um 8 Uhr eine Sendung „Tigerenten Club Spezial“. Weiter geht es im WDR um 11.30 Uhr mit täglich einer Folge "Die Sendung mit der Maus". Auch der Kinderkanal Kika erweitert das Sendeprogramm am Vormittag. Auf das Vorschulangebot „Kikaninchen“ folgen zusätzliche Animationsserien. Die Kindernachrichtensendung „logo!“ berichten nun zwei Mal am Tag: um 11.05 Uhr und wie gewohnt um 19.50 Uhr. Im "Die beste Klasse Deutschlands-Spezial" um 13.30 Uhr präsentiert das Moderatorenteam Kindern vor dem Bildschirm Quizfragen zum Mitraten und Experimente.

Online: Außerdem gibt es zusätzliche Angebote von „Planet Schule“ zeitunabhängig in der Mediathek zu entdecken. Auf der „Seite mit der Maus“ finden sich spannende Geschichten zum Hören oder auch altersgerechte Onlinespiele. Im SWR Kindernetz gibt es außerdem Bastelideen, Rätsel oder Infos zur aktuellen Lage. Auch bei „Kika Besser Wissen“ gibt es weitere Onlineangebote.

Und noch eine gute Nachricht für alle Kinder, bei denen der Fernseher durch Nachrichten für Erwachsene belegt ist: Der SWR sendet sein Kinderprogramm auch auf kindernetz.de und auf dem Youtube-Kanal SWR Kindernetz Plus.

Zum Hören: Das Digitalprogramm NDR Info Spezial bietet werktags von 9 bis 13 Uhr eine Extra-Ausgabe der Kindersendung „Mikado“ an.

Für ältere Schüler organisiert die ARD ein Zusatzprogramm: In der BR Mediathek gibt es unter dem Namen „Schule Daheim“ ein großes Video-Lernangebot, damit Schüler für die wichtigsten Fächer wie Deutsch, Englisch, Mathematik, Biologie oder Chemie online lernen können.

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