Merry Christmas Adventstrends 2021: Räucher-Merkel bis Christmas Garden

Berlin · Weihnachtstrends des Jahres? Angela Merkel qualmen lassen, teure Adventskalender verschenken und statt auf den Weihnachtsmarkt in einen kitschig erleuchteten Park oder Zoo gehen.

 Merkel Räucherfiguren rauchen in der Schauwerkstatt der Seiffner Volkskunst. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

Merkel Räucherfiguren rauchen in der Schauwerkstatt der Seiffner Volkskunst. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

Foto: Hendrik Schmidt

Einige abgesagte Weihnachtsmärkte, wieder kaum Betriebsweihnachtsfeiern, getrübte Stimmung: Auch das zweite Corona-Jahr ist anders, hat aber dennoch seine Adventstrends.

Eine Auswahl:

- Adventskalender: Früher waren Adventskalender billig und mit pappig schmeckender Schokolade bestückt, inzwischen geht es immer teurer. Neben Schokokalendern gibt es auch welche mit Chips, Bier, Kosmetika. Und Marken wie Lindt bieten an, dass man sich einen individualisierten Kalender mit Foto produzieren lässt.

- Lebkuchensmoothie: Weihnachten im Glas - schon seit Jahren boomen Rezepte im Internet, wie man sich ein Lebkuchengetränk mixt; nun bietet etwa auch die Marke True Fruits „volle Pulle Weihnachten“ an. Der Smoothie besteht aus Trauben, Apfel, Birne, Banane, Kakao, gemahlenen Cashewkernen und Lebkuchengewürzmischung.

- Christmas Garden: Ein Trend im Advent und bis Anfang Januar sind Parks mit kunstvollen, kitschigen Lichtinstallationen. Der Eintritt liegt für Erwachsene bei um die 17 Euro. Die illuminierten Grünanlagen unter 2G-Bedingungen namens „Christmas Garden“ gibt es 2021 in Deutschland in Berlin, Dresden, Frankfurt, Stuttgart, Köln, Münster, Hannover, Koblenz und auf der Bodensee-Insel Mainau.

- Weihnachtspullis: Sogenannte Ugly Christmas Sweater - also übertrieben hässliche Weihnachtspullover - liegen nach wie vor im Trend. Es gibt sie bei C&A, P&C, H&M, Primark und natürlich auch online. Vor allem Männer machen sich gerne zum Elch oder Santa Claus damit und wollen Distanz zum Kitsch des Festes zeigen.

- Räucherfrau: Die Hände zur Raute geformt, der Blazer rosa, türkis oder violett. Wer schnell bestellte, hat zum Fest die qualmende Angela-Merkel-Räucherfigur (69 Euro) aus dem Erzgebirge zu Hause. Die 14 Zentimeter hohe Drechselarbeit aus Esche und Weißbuche fand reißenden Absatz. Innerhalb weniger Tage ausverkauft, hieß es von der Seiffener Volkskunst eG in Sachsen. Nächster Liefertermin: Februar.

- Deko: Als Trendfarben beim Weihnachtsschmuck gelten zartes Salbei- oder intensives Tannengrün: „Schließlich steht die Farbe bekanntermaßen für Hoffnung, und das kann nach den letzten zwei Pandemie-Jahren als Motto nun wahrlich nicht schaden“, meint die Handelskette Butlers, die Tischideen und Wohnaccessoires verkauft. Als Kugelfarben sind neben dem klassischen Rot und Gold diesmal auch Blau und Silber gern gesehen, die an den Sternenhimmel erinnern.

- Paketboten: Benimmregel in Zeiten des Booms vom Onlinehandel bleibt es auch 2021, freundlich zu sein und der Paketbotin oder dem Paketboten im Treppenhaus oder Vorgarten entgegenzugehen oder wenigstens ein Trinkgeld für ihre Dienste zu geben.

- Wichteltür: In immer mehr Familien zieht in der Vorweihnachtszeit ein Wichtel ein. Eine etwa zehn Zentimeter hohe Tür über der Fußbodenleiste steht für den Brauch, der aus Dänemark zu uns gekommen ist. Den Wichtel selbst bekommt nie jemand zu Gesicht - aber mal erhalten die Kinder Briefe mit kleinen Aufgaben, mal spielt der Gast einen Streich oder dekoriert das Haus, wie Ritualforscherin Katrin Bauer vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte erklärt. Bastel-Sets, um selbst eine Wichteltür zu gestalten, gibt es in diesem Jahr in vielen Geschäften.

- Märchen: Der neue Disney-Film „Encanto“ läuft im Advent schon im Kino und ab Heiligabend dann auch beim Streamingdienst Disney+. Es geht um eine Familie in den Bergen Kolumbiens, bei der jede und jeder außer Tochter Mirabel eine magische Fähigkeit besitzt. Der Animationsfilm erzählt davon, was es heißt, Außenseiterin zu sein. Als der Familie Gefahr droht, kommt auf Mirabel eine große Aufgabe zu. Regie führten Jared Bush und Byron Howard („Zoomania“).

- Single All The Way: In einem Jahr, in dem so viel von Regenbögen die Rede war, darf bei den Weihnachtsfilmen, die meist sehr hetero sind, diesmal die queere romantische Komödie nicht fehlen. Netflix hat „Single All The Way“ mit Michael Urie, Philemon Chambers und Kathy Najimy im Programm. „Peters bester Kumpel soll beim Weihnachtsbesuch zu Hause seinen Freund spielen. Doch nach den Verkupplungsversuchen seiner Familie ändern sich ihre Pläne und Gefühle.“

© dpa-infocom, dpa:211126-99-151437/3

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